Gefahr auf dem Weg zur Grundschule in Kersbach

27.1.2014, 07:00 Uhr
Gefahr auf dem Weg zur Grundschule in Kersbach

© Ralf Rödel

Gerade erst wurde beschlossen, dass die Grundschule Kersbach am alten Standort neu gebaut wird (wir berichteten). Die Schulwegsicherheit wird von der Verwaltung nicht gerade als besonders positiv gewertet, der Alternativstandort im Pointäcker brächte aber keine Besserung. Die FW-Stadträte Manfred Hümmer und Ludwig Preusch hatten sich im jüngsten Planungs- und Umweltausschuss kritisch dazu geäußert. Die CSU Kersbach will schon seit Wochen eine Diskussion anschieben, weil sie den Ampelübergang an der Kersbacher Straße für gefährlich hält.

Zu eng am Gehsteig

Vor Schulbeginn geht es hier hektisch zu. Grundschüler wollen an der Ampel die Straße Richtung Schule überqueren, an der nahegelegenen Bushaltestelle warten bis zu 50 ältere Kinder auf den Bus. Dort ist der Gehsteig gerade einmal 80 Zentimeter tief, schätzt Josef Kohlmann, Verkehrserzieher bei der Polizeiinspektion Forchheim. „Das kann schon zu gefährlichen Situationen führen.“

Die CSU Kersbach fürchtet um das Leben der Kinder, wie sie in einer Pressemitteilung erklärt und fordert, es solle geprüft werden, ob Schülerlotsen die Situation wesentlich entschärfen könnten. Auch der Elternbeirat wurde von den Ortsvereins-Mitgliedern darauf angesprochen. „Wir werden uns in Kürze damit beschäftigen“, sagt Fritz Hoffmann, stellvertretender Elternbeiratsvorsitzender. Er fürchtet, dass es schwierig werden könnte, genügend Eltern zu finden, die zuverlässig morgens den Weg sichern. In vielen Familien seien beide Elternteile berufstätig, da bliebe nicht viel Zeit.

„Es müssen ja nicht Eltern sein, auch andere engagierte Bürger, etwa Senioren, kommen in Frage“, sagt Josef Kohlmann. Der Polizist würde dann die so genannten Schulweghelfer ausbilden und mit Warnweste und Kelle ausstatten. Etwa eine Stunde dauert die Unterweisung.

In Neunkirchen etwa klappt das seit 30 Jahren wunderbar, erzählt Kohlmann, der seit 1993 mit dem Thema beschäftigt ist. 30 Engagierte wechseln sich dort ab. Auch in Kersbach habe es bereits aktive Eltern gegeben. Damals als die Umgehung gebaut wurde und viele die Baiersdorfer Straße als Ausweichstrecke nutzten. Für die Kindergartenkinder wurde es gefährlich, zirka acht bis zehn Eltern stellten sich daraufhin zur Verfügung und sicherten den Zebrastreifen in der Nähe des Friedhofs, erzählt Kohlmann. Vergangenen Herbst seien die Schulweghelfer-Westen aber wieder abgegeben worden, weil das Problem nicht mehr vorhanden sei, hieß es.

In Dormitz und Langensendelbach sind ebenfalls Schulweghelfer im Einsatz. In Heroldsbach und Eggolsheim sichern sowohl Schulweghelfer als auch Schülerlotsen und Schulbuslotsen die Wege und das Geschehen. Bei Schülerlotsen handelt es sich um Schüler ab 13 Jahren.

Ordnung im Bus

Schulbuslotsen sind ebenfalls ältere Kinder, die an Haltestellen und im Bus für Ordnung sorgen. Animiert zum mitmachen werden die Schüler meist von den Verkehrslehrern an den jeweiligen Schulen, sagt Kohlmann. Der Verkehrserzieher würde es begrüßen, wenn sich in Forchheim Schulweghelfer fänden. „2013 gab es zwei Unfälle auf dem Schulweg, beide Male sind die Kinder bei Rot über die Ampel gelaufen oder mit dem Rad gefahren.“

Eingesetzt werden dürfen die Lotsen und Helfer an Ampeln, Zebrastreifen und an Übergängen, die mit dem blauen Schild für Schülerlotsen gekennzeichnet sind. Während die Erwachsenen nur kurz unterwiesen werden, bildet Kohlmann die Schülerlotsen an zwei Nachmittagen aus. Ab und an schaut er später während des Lotsendienstes nach dem Rechten.

Bislang haben sich noch keine besorgten Kersbacher Eltern bei Kerstin Friedrich gemeldet. Die Schulleiterin der Martinschule ist auch für die Stadtteil-Grundschule zuständig. „Grundsätzlich aber freue ich mich, wenn dort ein Schulweghelfer-Dienst eingerichtet wird. Das gibt immer ein Plus an Sicherheit.“

Wer sich als Schulweghelfer engagieren will, kann sich bei der Polizei unter Telefon (09191) 7090-132 melden.

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