Heidi Galster ist Meisterin der Landwirtschaft

9.3.2015, 06:00 Uhr
Heidi Galster ist Meisterin der Landwirtschaft

© Stephan Herbert Fuchs

Die frischgebackenen Landwirtschaftsmeister sind nicht nur Männer, auch fünf Frauen haben sich der Prüfung erfolgreich gestellt. Bester ist Dominik Hüttner aus Neudorf im Landkreis Hof mit einem Notendurchschnitt von 1,33. Ausgerechnet er konnte seinen Meisterbrief und den Gutschein über ein Stipendium des Bauernverbandes in Herrsching nicht persönlich in Empfang nehmen, weil er sich zu einer Bildungsreise in Frankreich aufhielt.

Überhaupt werde die Bedeutung der Bildung auch in der Landwirtschaft in Zukunft eher noch zunehmen, sagte Michael Karrer, zuständig für Bildung und Schulwesen im Bayerischen Landwirtschaftsministerium. Junge Betriebsleiter müssten auf die kommenden Jahre und Jahrzehnte vorbereitet und dafür geschult werden, sagt er. Größtes Problem sei es derzeit, dass sich viele junge Leute einfach zu wenig Zeit für Bildungs- und Fortbildungsmaßnahmen nahmen, doch der kürzeste Weg sei nicht immer der beste. „Bildung braucht Zeit“, so Karrer, deshalb appellierte er auch an die frischgebackenen Meister, die neun Monate dauernde Höhere Landbauschule anzuschließen, um wirklich bestens auf das Berufsleben vorbereitet zu sein.

„Damals wie heute, Landwirtschaft braucht Engagement, Fleiß, Knowhow und Ziele“, sagte Gerhard Gradl vom Landwirtschaftlichen Fortbildungszentrum in Almesbach bei Weiden, das für die Meisterausbildung in Oberfranken zuständig ist. Mit dem Meisterbrief hätten alle Absolventen die höchste Stufe der Fortbildung im praktischen Bereich erreicht. Neben Dominik Hübner aus Neudorf im Landkreis Hof zeichnete er außerdem die 20 Besten des Jahrgangs mit dem Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung aus. Die Besten sind: Johannes Böhmer (Weismain), Daniel Schmälzlein (Tröstau), Michael Seitz (Pegnitz), Peter Ott (Hollfeld), Daniel Küspert (Bad Alexandersbad), Robert Fenis (Kaisheim) und Katrin Ott (Stammbach).

Mit Anita Förster aus dem Landkreis Bayreuth, Katrin Ott (Landkreis Hof), Johanna Andres und Anja Fischer (Landkreis Lichtenfels) nahmen auch vier Meisterinnen der Hauswirtschaft teil, die alle den Meistervorbereitungslehrgang am Landwirtschaftsamt in Coburg besucht hatten und bereits vor einigen Wochen ihre Urkunden in Ansbach erhielten.

Spielräume werden enger

Von immer enger werdenden Spielräumen für bäuerliche Familienbetriebe berichtete Landesbäuerin Anneliese Göller. Das Image der Bauern werde auch an einer erstklassigen Ausbildung gemessen, sagte Göller. Deshalb benötige die Landwirtschaft und auch die Hauswirtschaft engagierte junge Leute, die sich auch einmal für ein Ehrenamt zur Verfügung stellen. Der ländliche Raum brauche seine Landwirtschaftsmeister, sagte die stellvertretende Bayreuther Landrätin Christa Reinert-Heinz.

Die frischgebackenen Landwirtschaftsmeister würden künftig nicht nur die Leistungsträger des ländlichen Raums und die Aushängeschilder des Berufsstandes sein, sondern auch ein wichtiger und unverzichtbarer Teil des Mittelstandes. „Werden sie Teil der Gesellschaft und isolieren sich nicht“, appellierte Harald Schäfer vom landwirtschaftlichen Meisterverband VLM an die frischgebackenen Meister. Nur wer mitmacht und soziale Kompetenzen zeigt, der werde auch von der Gesellschaft akzeptiert.

Keine Kommentare