Jäger wollen den Wolf keinesfalls töten

14.12.2016, 05:58 Uhr
Jäger wollen den Wolf keinesfalls töten

© Foto: privat

Am Wochenende hat ein halbes Dutzend Waidmänner zwischen Weilersbach und Jägersburg den seltenen Gast gesichtet (wir berichteten). Seither läuft das Internet regional heiß. Hans-Jürgen Dittmann, Vorsitzender der Kreisgruppe Forchheim im Bayerischen Jagdverband, hat als Jäger schon seit langem eine Haltung zu dem Thema.

Der Wolf ist streng geschützt, darf also nicht gejagt werden: „Darauf stehen hohe Strafen“, so Dittmann. Außerdem sei sein Vorkommen „gut für die Schöpfung“ und „ein Zeichen dafür, dass mit der Natur doch noch alles in Ordnung sein könnte“.

Problematisch wird das Tier erst, wenn es sich nicht mehr wie ein Wolf verhält, also etwa in Siedlungen geht oder keine Scheu vor Menschen zeigt. Nur dann, sagt Dittmann, müsste ein Wolf erlegt werden. Aber nach seiner Meinung nicht von Jägern, sondern „von Staatsbeamten mit Jagdschein“.

Sollte sich der Wolf noch in den Wäldern rund um Forchheim aufhalten, dann würden die Forstleute darauf aufmerksam, weil sich etwa die Rehe anders verhalten als sonst. Das Rotwild empfindet den Wolf als große Bedrohung und sucht sich „Einstände“, so Hans-Jürgen Dittmann, um sich zu verbergen und schneller flüchten zu können.

Der Wolf muss sich ernähren, wird sich also nach Dittmanns Einschätzung ältere Rehgeißen oder Kitze reißen, auch die derzeitigen Frischlinge der Wildschweine kommen infrage, die jetzt rund zehn Kilo wiegen, also schwächere oder nachwachsende Tiere. In den hiesigen Wäldern allerdings wurden noch keine entsprechenden Überreste gefunden.

 

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