Klares "Nein" zum Bau von Kleinkläranlagen

28.6.2015, 20:57 Uhr
Klares

© Weichert

Von den insgesamt 1998 Wahlberechtigten gingen 1016 Bürger zur Wahl, was einer Wahlbeteiligung von 51 Prozent entspricht. 222 Bürger hatten die Briefwahl bevorzugt, 794 gingen an die Wahlurnen in den drei Stimmbezirken in Muggendorf, Streitberg und Wüstenstein. An der Wahlurne in Wüstenstein selbst stimmten 96 Bürger für den Bau von Kleinkläranlagen, 92 waren dagegen. Dies zeigt deutlich, dass auch in Wüstenstein die Meinungen zum Bau der zentralen Kläranlage gespalten sind.

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens um Gemeinderat Karl-Peter Schwegel (BMW) hatten sich für Kleinkläranlagen stark gemacht, da sie bei einer zentralen Anlage zu hohe Kosten und Gebühren befürchteten. Der komplette Marktgemeinderat bis auf Schwegel hatte sich mehrheitlich bereits für den Bau einer zentralen Kläranlage entschieden, weil es keine wirtschaftlich sinnvollere und bezahlbare Alternative gebe. Nach dem Nein im Bürgerentscheid kann der Gemeinderat nun sein Projekt wie geplant weiterverfolgen.

Schwegel enttäuscht

Schwegel zeigte sich nach Bekanntgabe des Ergebnisses enttäuscht, will die demokratische Entscheidung der Bürger jedoch akzeptieren. „Der Wähler hat so entschieden“, so Schwegel. Allerdings müsse man bedenken, dass nur sieben Prozent aller Wiesenttaler Stimmberechtigten in Wüstenstein wohnen, die direkt davon betroffen sind. „Die Mehrheit war leider nicht für die bessere Lösung mit Kleinkläranlagen in Wüstenstein“, so Schwegel, der selbst dort wohnt.

Die Petition an den Bayerischen Landtag will Schwegel zur rechtlichen Prüfung jedoch nicht zurückziehen. Die Landtagsabgeordneten sollen nach Aufforderung der Staatsregierung die Wirtschaftlichkeit und den Bauplatz im Überschwemmungsgebiet der Aufseß überprüfen, so Schwegel.

Bürgermeister Helmut Taut (FWW) zeigte sich erleichtert, dass die Bürger den Bau von Kleinkläranlagen in Wüstenstein abgelehnt haben. „Ein Ergebnis nach Plan“, so Taut, für den dieses Ergebnis keine Überraschung ist. Taut freut sich über die Wahlbeteiligung von über 50 Prozent, wenn man bedenkt, dass Wüstenstein nur einer von 22 Ortsteilen im Markt Wiesenttal ist. „Ich würde mich freuen wenn wir jetzt unser Wissen nutzen und ein optimales Arbeiten vor Ort erreichen können“, so Taut der hofft, dass die demokratische Entscheidung des Bürger von allen Seiten akzeptiert wird.

 

Keine Kommentare