Mitten im Umbruch startet die neue Saison

16.10.2014, 17:43 Uhr
Mitten im Umbruch startet die neue Saison

© Archivfoto: privat

Zwei Jahre lang ging es für das eingespielte Team um Kapitän Sebastian Lenz nur bergauf, von der Bezirks- in die Bayernliga. Nach zwei Aufstiegen und einem überraschend erfolgreichen Saisonstart folgte eine rasante Talfahrt. Nicht nur die Gegner, auch die Liga mit ihren Einzelspieltagen – mehr Heimspiele bedeuteten auch höhere Ausgaben für die Hallenmiete – war eine Nummer zu groß für Neunkirchen. Immer wieder fehlten Stammkräfte nicht nur verletzungsbedingt, sondern weil sie ihren familiären Verpflichtungen gegenüber den längeren Auswärtsfahrten durch den Freistaat Priorität einräumten.

Trainer aus der Nachbarschaft

Auch Oliver Tschäche stellt mittlerweile andere Dinge über sein sportliches Hobby, trotzdem leitet der 45-Jährige seit Juli die Geschicke der Mannschaft. Der gebürtige Erlanger war unter anderem beim TSV Zirndorf in der Regionalliga und 3. Liga aktiv, schlüpft nun als Nachfolger von Stefan Bauernfeind als erfahrener Zusteller in die Rolle des Spielertrainers. „Der Kontakt kam über Frank Waegner zu Stande, mit dem ich früher schon in Marloffstein zusammen gespielt habe“, erklärt Tschäche: „Da ich seit Jahren in Neunkirchen wohne, muss ich nicht mehr so weit zum Volleyball fahren und kann mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, ohne ganz aufhören zu müssen.“ Von der Zusammenarbeit versprechen sich beide Seiten eine Win-Win-Situation. Tschäche soll und muss ein neues Team formen. Weil sich Frank Waegner verletzt hat, stehen mit Kapitän Lenz, Jürgen Heermann, Björn Kreisler, Leo Lohmann und Simon Schindler nur noch fünf Akteure aus der Vorsaison im Aufgebot. Der Rest trat entweder zurück ins zweite Glied oder suchte eine neue Herausforderung.

Neu im TSV-Trikot sind Sebastian und Christoph Bosch (TSV Weißenburg), Tilman Born (TSV Stein) und Fabian Brod (VC Katzwang). „Auch aus der Jugend haben wir zwei Kandidaten mit Potenzial, die ich integrieren möchte“, sagt Tschäche, der sich freut, dass junge Personal zwischendurch in der 2. Mannschaft (Aufsteiger in die Bezirksklasse) im Wettkampf testen zu können. Ideal wäre, so der neue Spielertrainer, wenn es gelänge, eine Mischung aus erfahrenen Spielern und talentierten Studenten zu finden, die einen Bezug nach Neunkirchen haben.

Platz im Mittelfeld

Ein festes Saisonziel haben sie sich beim TSV nicht gesteckt. „Es geht um Konstanz. Dann ist ein guter Mittelfeldplatz realistisch“, sagt Oliver Tschäche, der in der Vorbereitung den Schwerpunkt auf Annahme und Abwehr legte: „Da haben die Jungs Schwächen. Wenn der Ball unter Kontrolle ist, sieht der Spielaufbau im Angriff gut aus.“

Wie weit der Entwicklungsprozess fortgeschritten ist, zeigt sich beim Ligaauftakt am Samstag (14 Uhr). Auf den TSV Neunkirchen warten schwere Aufgaben. Die aufgerüstete Zweitliga-Reserve des SV Schwaig ist zwar erst aufgestiegen, gilt aber als heißester Meisterschaftsfavorit. Anschließend geht es gegen den TV Trennfurt. Der Modus, dass die Heimmannschaften immer zwei Spiele austragen, findet Anklang beim TSV-Trainer: „Körperlich ist das keine dramatisch höhere Belastung. Der eine oder andere braucht sogar das erste Spiel, um richtig warm zu werden.“ Außerdem werde dadurch im Vergleich zur Bayernliga an vier Wochenenden weniger gespielt. Eine gute Nachricht für alle Familienväter.

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