Startschuss zum 1. Mai

Neue Wirte, neue Pläne: Weiss-Tauben-Keller in Forchheim wird wiederbelebt

28.4.2022, 17:07 Uhr
Neue Wirte, neue Pläne: Weiss-Tauben-Keller in Forchheim wird wiederbelebt

© Karin Hühnlein

Der Weiss-Tauben-Keller im Forchheimer Kellerwald gehört zu den ältesten Lagerstätten, die ab dem 17. Jahrhundert in den Sandstein getrieben wurden. Nach ein paar eher volatilen Jahren kehrt nun neues Leben in das markante Gasthaus auf den Oberen Kellern zurück, samt der schmucken Laubenhütte gegenüber. Am Tag der Arbeit, 1. Mai, werden die Neu-Wirte Sabrina Wittnebel und ihr Geschäftspartner Joachim Rivero die Ärmel hochkrempeln. Spaziergänger und Wanderer können sich dort ab 10 Uhr auf dem Kellergelände zur ersten Rast laben, ab 12 Uhr gibt es Mittagstisch.

Die Generalprobe beim Kellerwald-Auftakt bezeichnet die erfahrene Gastrochefin als vielversprechend: „Obwohl es ja kaum jemand wusste, bin ich trotz des regnerischen Sonntags sehr zufrieden gewesen. Denn außer in den sozialen Medien habe ich nicht verraten, dass schon eine Woche vor dem offiziellen Start mein Probelauf ist. Einige Besucher sind schon aus reiner Neugierde am Kellergelände zu Gast gewesen und haben sich gefreut, dass hier endlich wieder Speisen und Getränke serviert werden.“

Auf den Tisch soll primär regionale Küche kommen, am Sonntag ab 12 Uhr gibt es Mittagstisch. Und Wittnebel plant noch mehr: „Freitags werden Heringe und Makrelen gegrillt. Aktuell planen wir auch, Events nach individuellem Wunsch anzubieten. Der Keller hat 800 Sitzplätze, da sind vielfältige Möglichkeiten für Ideen vorhanden.“

In der Forchheimer Gastro-Szene bekannt

Die gebürtige Reutherin ist in der Forchheimer Gastro-Szene keine Unbekannte. Seit 2011 betreibt sie einen eigenen Cateringservice, zunächst mit der Belieferung der Vespern für lokale Kindergärten. Als Partyservice „Süß und Pikant“ ist sie bei Familien- und Firmenfeiern sowie Hochzeiten im Einsatz. Parallel leitete Wittnebel für sechs Jahre die Kantine der Schokoladenfabrik Piasten, bevor diese in Eigenregie der Firma weitergeführt wurde.

Über das „Kegelstübla“ in Buttenheim kam die ausgebildete Köchin 2016 in die Mensa des Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim, wo ein Highlight ihres Berufslebens auf sie wartete: „An einem Schautag für Schulverpflegung kam Fernseh- und Sternekoch Stefan Marquardt zu Besuch, wir rockten beide die Mensa. Und ein knappes Jahr später lud er mich zu einem Kochtag nach Duisburg in ein Restaurant ein, das war schon fantastisch.“ Von 2019 bis 2020 übernahm die Gastronomin im Heimatort Reuth mit einem Partner den Schweizer Keller, den einst schon ihre Mutter bewirtete – jedoch wurde dieses Engagement im Herbst 2020 beendet.

Annafest-Besuchern ein Begriff - Spezialität: vegetarische und vegane Schmankerl

Vielen Annafest-Besuchern ist Wittnebel seit einigen Jahren durch ihre Bude mit den vegetarischen und veganen Schmankerln auf den Unteren Kellern ein Begriff: „Dieses Konzept möchte ich auch am Weiss-Tauben-Keller verstärkt anbieten. Immer mehr Gäste verlangen danach und ich habe einige Ideen hierzu, wie einen Vegan-Burger mit Steakhauspommes.“ Natürlich wird die typische fränkische Küche mit Schäuferla und Braten, selbstgemachten Brotzeiten sowie Kuchen und Torten nicht fehlen. Am Sonntag gibt es auch fränkische Knieküchla und Wildschwein-Bratwürste von der Hausmetzgerei Ansbach. Am späteren Nachmittag gibt es Spanferkel vom Grill mit hausgemachten Kartoffelsalat.

Gepachtet hat die 40-jährige Gastrochefin den Keller von Jürgen Friedrich. Der Forchheimer erwarb die Liegenschaft 2016 von Vorbesitzer Lorenz Müller, der den Weiss-Tauben-Keller aufgrund seines damals nahenden 75. Geburtstag abgab, und bewirtete diesen bis etwa 2019 mit einer Partnerin selbst, bevor dieser einige Zeit brach lag. Dazwischen übernahm Bruno Alberti vom benachbarten Eichhörnla-Keller für eine Saison das Hauptgebäude. Doch ihm machte Corona einen Strich durch die Rechnung, er ließ den Pachtvertrag auslaufen.

Nun legen ab 1. Mai Wittnebel und Rivero los, deren Rahmenprogramm beim Keller-Start von George Pavicic an der Gitarre ab 16 Uhr untermalt wird. Die geplanten Öffnungszeiten sind: Dienstag bis Freitag, 16 bis 22 Uhr. Samstags beginnt der Ausschank um 11 Uhr, an Sonn- und Feiertagen um 10 Uhr. Zapfenstreich an den Wochenend- und Feiertagen ist je um 22 Uhr.

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