Neues aus der Forchheimer Gastro-Szene

3.3.2017, 06:00 Uhr
Neues aus der Forchheimer Gastro-Szene

Beginnen wir unsere Tour auf den Kellern. Dorthin ist Uwe Koschyk zurückgekehrt. Zuletzt war Koschyk in Eggolsheim beim "Schwarzen-Kreuz"-Keller aktiv. Der sei zwar gelaufen, als ihn aber Fritz Hebendanz gefragt habe, ob er den Schlössla-Keller in Forchheim wieder übernehmen wolle, da habe er nicht lange gezögert, sagt Uwe Koschyk. Er kennt den Keller nur zu gut, hat ihn von 1995 bis 2005 bereits gepachtet gehabt.

Wenn die Kellersaison am 22. April beginnt, dann will er mit dem Schlössla-Keller fortführen, was er in Eggolsheim begonnen hat: "Back to the roots", nennt er das Konzept. Will heißen, es gibt eine fränkische Brotzeit, Bier und nichts weiter. "Keine Pizza, kein Döner, eine kleine Karte." Zum Annafest will er musikalisch in eine Lücke stoßen, die er ausgemacht hat. "Für das Ü35-Publikum gibt es zu wenig." Aufgepeppte Volksmusik, dann "Volxmusik" genannt, und Oldies sollen auf dem Keller zu hören sein und zwar in einer Lautstärke bei der man sich noch normal unterhalten könne, sagt Uwe Koschyk.

In der Gastroszene kein Unbekannter ist Haldun Yildirim. Er betreibt derzeit den Schwanen-Keller — auf jeden Fall noch diese Saison. "Ich bin gerade in Verhandlungen zur Vertragsverlängerung." Was mit dem Gottla-Keller passiert, den er gekauft hat, da ist sich der Forchheimer noch nicht sicher.

Versicherung zahlt nicht

Haldun Yildirim war auch interessiert am Gasthaus "Zur Tenne" in der Sattlertorstraße, womit wir uns von den Kellern Richtung Innenstadt begeben.  Das Gasthaus hatte im Dezember 2015 nach einem Schwelbrand schließen müssen. Bis heute verhandelt Eigentümer Peter Greif mit der Versicherung, die den Schaden nicht zahlen will.

Die Brauerei Neder, die über 30 Jahre Pächter war, und Gastronom Michael Csepai haben sich zwischenzeitlich aus der Tenne zurückgezogen. Die Zukunft ist noch offen, sagt Peter Greif. Er könne sich sowohl erneut eine Gastronomie als auch einen Laden oder ähnliches vorstellen.

Ein paar Meter weiter in der Hauptstraße hat  das Gudiess seit kurzem geöffnet und bietet dort "Schöpfgerichte", wie Beate Dießner erzählt. Gemeint sind nicht etwa Suppen, sondern andere Gerichte, die sich mit dem Löffel essen lassen — vom Gulasch, den Käsknöpfle über das Bratwurst-Curry, Chili con Carne bis zum Pilzragout. Dazu kann man eine Beilage wählen, zum Beispiel Klöße in verschiedenen Variationen. Alle Gerichte können auch mitgenommen werden, "und sind frisch zubereitet." Geöffnet hat das Gudiess schon ab 9 Uhr, ein richtiges Frühstück steht nicht auf der Karte. Croissants und belegte Brötchen wird es geben.

Beate Dießner und ihr Mann Andreas, beide 47, haben sich mit dem "Gudiess" den Traum von der Selbstständigkeit erfüllt. Beide sind vom Fach, er ist gelernter Koch, sie Restaurantfachfrau. Nach dem Softopening in dieser Woche, soll nächste Woche dann die offizielle Eröffnung steigen.

Ein paar Tage Zeit dazu hat noch Hermann Priller. Am 18. März zum Kneipenfetzt-Festival soll das Currywoschdhaus im ehemaligen Gasthaus "Schwane" am Paradeplatz eröffnen — eine Franchise-Filiale mit Stammhaus in Fürth. Am Eröffnungstag wird es erst mal nur die ganz normale Currywurst geben, danach die komplette Auswahl mit durchaus exotischen Varianten.

Wurst aus Bamberg

Neues aus der Forchheimer Gastro-Szene

© Fotos: Ralf Rödel

Die Wurst kommt von der Bamberger Metzgerei Fischer, alle Soßen sind hausgemacht und ohne Ketchup, betont Currywoschdhaus-Gründer Werner Riedel. Auch die Pommes Frites werden frisch zubereitet. Priller, 45 Jahre alt,  hat seit der Gründung des Stammhauses vor fünf Jahren im Currywoschdhaus mitgearbeitet.

Bereits seit Mai 2016 steht die Essecke in der Hornschuchallee leer. Eigentümerin Irmgard Belz ist mit mehreren Interessenten im Gespräch. Ein Laden-Café, Bistro oder ähnliches könnte sie sich vorstellen. Allerdings mache die nahe Brauhaus-Baustelle mit Stromausfällen, Straßensperrungen und anderen Unannehmlichkeiten die Vermietung schwierig.

Ebenfalls Geduld braucht Lorenz Schneider. Ihm gehört das Haus in der Apothekenstraße, in dem bis vor kurzem das Bistro "Enno" ein Innenstadt-Hotspot war. Derzeit läuft noch das Insolvenzverfahren und das müsse er erst abwarten, sagt Schneider. Interessenten für das Lokal gebe es genug. Schneider würde gerne wieder ein ähnliches Konzept — kleine, feine, mediterrane Küche — in den Räumen verwirklicht sehen. "Ein Angebot, in das ich selbst gerne zum Essen gehe", so Lorenz Schneider.

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