Rauchsäulen in Franken: Viele Waldbrände fordern Feuerwehr
8.8.2020, 18:24 Uhr
Die Rauchwolke, die am Samstagnachmittag über der Fränkischen Schweiz stand, war über Kilometer hinweg sichbar. Im Sekundentakt heulten Sirenen auf, viele Feuerwehren aus dem Umkreis eilten nach Pretzfeld. Dort geriet nach ersten Erkenntnissen eine Heuballenpresse in Brand - und steckte ein Stoppelfeld mit an. Zwar sei nur ein kleiner Teil in Flammen aufgegangen, die Säule war aber gewaltig. Anwohner alarmierten die Feuerwehr.
Die hatte den Brand schnell im Griff. Der Schaden, das teilte das Präsidium Oberfranken auf Nachfrage mit, ist aber dennoch immens. Derzeit gehe man von mehreren Zehntausend Euro aus. "Es wird den ganzen Tag über Nachkontrollen geben", sagte ein Sprecher.
Brände auch in der Oberpfalz und in Unterfranken
Es war nicht der einzige Brand am Samstag, der mit weit über 30 Grad einer der heißesten Tage des Jahres war. In der Oberpfalz waren die Feuerwehren im Großeinsatz - etwa in Schlammersdorf, wo aus bislang unbekannten Gründen ein Waldstück in Flammen aufging. Aus insgesamt 14 umliegenden Ortschaften eilten die Retter zu dem Brand, der die Retter über Stunden forderte. Weil vor Ort kaum Wasser zu finden war, habe man einen Pendelverkehr zur Versorgung einrichten müssen. Mit Bagger wurden die verkohlten Bäume aus dem Gelände geschafft, immer wieder flackerten Glutnester auf.
Auch im unterfränkischen Haßfurt brannte es. Im Ortsteil Mariaburghausen kam es "zu einem größeren Flächenbrand", wie die örtliche Feuerwehr mitteilt. Angrenzende Felder habe man größtenteils schützen können, so die Retter - dennoch verbrannten etwa 1000 Quadratmeter Grünfläche. Zuvor lokalisierte ein Hubschrauber das Feuer zufällig, als er über das Areal flog. Tausende Liter Wasser kamen zum Einsatz, gut 25 Kräfte waren im Einsatz - ein Kraftakt für die Ehrenamtlichen.
Seit Tagen warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor der immensen Waldbrandgefahr, besonders in Mittelfranken ist das Risiko dabei hoch. Die Regierung kontrolliert das ganze Wochenende über die Wälder mit Beobachtungsflügen. Um die Gefahr in den Griff zu bekommen, gilt bis zum 31. Oktober ein striktes Rauchverbot. Auch das Parken auf trockenem Gras soll vermieden werden - durch die Katalysatoren könne sich Gestrüpp entzünden.