Kommentar

Situation im Einwohnermeldeamt Forchheim: Pech? Eher schon peinlich

27.7.2021, 11:17 Uhr
Zwei Forchheimer von etlichen, die derzeit unverrichteter Dinge das Einwohnermeldeamt wieder verlassen mussten.

© Ulrich Graser Zwei Forchheimer von etlichen, die derzeit unverrichteter Dinge das Einwohnermeldeamt wieder verlassen mussten.

Forchheims Bevölkerung wächst fast genauso rasch wie seine Wirtschaft. Und Forchheim kann schnell reagieren, wenn zum Beispiel der größte Gewerbesteuerzahler expandieren will: Dann wird nicht lange gefackelt, sondern geklotzt, erweitert, abgerissen, neugebaut – eben ganz einem Oberzentrum angemessen.

Ganz und gar nicht angemessen ist es aber, wenn die für Bürger zentralste Behörde der Stadt schließen muss, zur denkbar schlechtesten Zeit. Zur Erinnerung: Das Meldeamt ist nicht nur zuständig für (Kinder-)Reisepässe und Personalausweise, sondern auch für amtliche Beglaubigungen, Haushaltsbescheinigungen (fürs Kindergeld), Führungszeugnisse, Aufenthalts- und Meldebescheinigungen und vieles mehr.

Schnell reagieren? Beim Amt für bürgernahe Dienstleistungen war das offenbar nicht möglich – obwohl sich Personalengpässe nicht erst seit gestern auftaten. Schwer zu glauben, dass man es sich nicht leisten konnte, rechtzeitig neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Und offenbar mochte niemand ahnen, dass vielleicht noch jemand vom Restpersonal krank werden könnte. So stellt eine komplette Behörde ihren Betrieb ein.

Wären wir hier in einem Weiler zwischen Hügel und Waldesrand inmitten der Fränkischen Schweiz, könnte man sagen: Pech. Im Oberzentrum Forchheim muss man sagen: peinlich.