Sturmtief über Franken: Tödliche Gefahren lauern auch nach dem Sturm

FORCHHEIM - Stürmisch, stürmischer, Orkan. Am Donnerstag fegt der erste, am Freitag der zweite Sturm mit bis zu einer Windstärke 11 über die Region hinweg. Dass selbst Tage nach einem Sturmtief akute Lebensgefahr besteht, darauf macht Christian Wilfling aufmerksam. Er ist Ortsbeauftragter beim THW Forchheim und gibt sturmsichere Tipps.

Herr Wilfling, worauf sollen wir achten, damit Haus und Garten sturmsicher sind?

Teile, die umherfliegen können, müssen gesichert oder untergestellt werden. Das kann die Sandkastenabdeckung sein und betrifft natürlich auch Bäume im Garten. Wenn unklar ist, ob sie dem Sturm standhalten, sollte in der Nähe nicht geparkt und darauf geachtet werden, ob der Baum einen Schaden verursachen könnte, falls er bricht. Jeder Hauseigentümer trägt die Verantwortung für sein Grundstück. Es kann aber immer etwas passieren, weil man nicht alles absichern kann.

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An wen soll ich mich wenden, wenn mir der Baum aufs Haus- oder Autodach gekracht ist?
Bitte die 112 wählen. Das ist die Nummer für die Integrierte Leitstelle. Sie teilt die Einsatzkräfte ein und gibt den Alarm heraus. Es muss sich also niemand einen Kopf machen, ob er THW, Feuerwehr oder die Polizei im Ernstfall anrufen muss.

Wie bereitet sich das THW auf die Stürme vor?

Christian Wilfling vom THW Forchheim sagt, dass lebensgefährliche Situation von vielen Menschen unterschätzt werden. © NN

Wir sind auf solche Fälle technisch und mit unserem Einsatzkräften vorbereitet. Wir halten sie in Alarmbereitschaft, damit wir im Schadenfall schnell mit einer Mannschaft vor Ort sind. Die eine oder andere THW-Gruppe wird nochmal die Motorsägen prüfen. Die Schadenslage bei starken Stürmen ist immer ähnlich. Priorität haben für uns die kritischen Infrastrukturen, also beispielsweise Energie- und Wasserversorgung und Verkehr, dann kommen die privaten Schäden, wenn zum Beispiel ein Baum auf ein Haus gekracht ist.

Wie gefährlich sind die Nachwehen eines Sturms?
In den Tagen danach sollte man nicht im Wald spazieren gehen. Es können dann noch immer größere Äste, die sich in den Kronen verhakt haben, unvermittelt zu Boden fallen und Menschen verletzen. Doch die wenigsten sehen das als ernsthafte Gefahr an.

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Von Eva Orttenburger

Das Spazieren im Wald kann also lebensgefährlich sein... Worauf muss ich beim Beseitigen von umgefallenen Bäumen achten?
Lebensgefährlich ist es, wenn man mit der Motorsäge im Wald umgefallene Bäume klein machen will. Da sie oft kreuz und quer liegen, verkeilen sie sich. Die Stämme sind somit unter Spannung. Wenn jemand in das Holz schneidet, kann der ganze Baumstamm hochschnellen. Für den, der dann falsch steht, kann das tödlich enden. Bäume unter Spannung müssen deshalb mit Maschinen aus sicherer Entfernung oder durch geschultes Fachpersonal klein gemacht und entfernt werden.