Die Testphase ist gestartet

Um Menschen in der Energiekrise zu entlasten: Forchheim hat jetzt eine Wärmestube

6.12.2022, 15:56 Uhr
Pfarrer Martin Emge lädt die Menschen in die Wärmestube ein. Hier gibt es Brot mit selbst gemachter Marmelade, Plätzchen und Tee.Pfarrer Martin Emge: 

© Alexander Hitschfel, NN Pfarrer Martin Emge lädt die Menschen in die Wärmestube ein. Hier gibt es Brot mit selbst gemachter Marmelade, Plätzchen und Tee.Pfarrer Martin Emge: 

In Forchheim ist die Wärmestube gestartet. Schräg gegenüber der Martinskirche in der Martinstraße 12 ist sie zu finden. Der katholische Seelsorgebereich der Pfarrei Sankt Martin hat sie auf die Beine gestellt, da die stark gestiegenen Energiepreise einige Menschen in Bedrängnis bringen.

„Es ist angerichtet“ sagt Pfarrer Martin Emge, als er durch die Wärmestube schlendert und vor einem großen, gedeckten Tisch mit Tassen, Tellern und Besteck, stehen bleibt. Kredenzt werden für Besucher Brot mit selbstgemachter Marmelade, Plätzchen und Tee. Letzterer soll dann innerlich wärmen, während der Raum selbst mollig warm ist. „Wir haben die Energiekrise zum Anlass genommen, um ein solches Projekt zu initiieren“, erläutert Emge.

"Die Kernbotschaft, die wir an die Forchheimer richten, ist: Wir wollen, dass die Leute bei Not nicht einfach wegschauen. Und wir wollen die betroffenen Personen an die Kirchen vermitteln“, so Martin Emge.

Geöffnet hat die Wärmestube in der Martinstraße 12 jeweils Mittwoch, Freitag und Samstag, von 14 Uhr bis 16 Uhr. Vorerst bis Ende Dezember. Bis dahin solle sich zeigen, ob das Angebot auch angenommen wird.

Wärmestuben kennt man eigentlich bisher nur aus Großstädten, sagt er. Gleichzeitig lobt Martin Emge das in Forchheim und Umgebung vorhandene – bisher engmaschige – Netz an kirchlicher Hilfe sowie Angeboten der Wohlfahrts- und Sozialverbände.

Egal ob er beispielsweise an den ökumenischen Sozialladen, das Bürgerzentrum Forchheim-Nord oder an andere Aktionen denke: "Überall wird gute Arbeit geleistet." Ein wichtiger Teil bei all diesen Projekten ist das Ehrenamt. Generell sei es immer schwerer, Ehrenamtliche zu finden. Bei der Wärmestube sei dies aber nicht der Fall gewesen. Innerhalb kürzester Zeit hätten sich zwölf Personen gefunden, die in jeweils zwei Schichten die Wärmestube betreuen.

Wer ist die Zielgruppe? Für Obdachlose gibt es eigene Räumlichkeiten im Eggolsheimer Weg. Aber Martin Emge kann sich vorstellen, dass Menschen aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise sich in der Wärmestube mit anderen Personen treffen und unterhalten möchten. „Mir geht es bei dem Projekt eher um die versteckte Armut, die sehr still und nicht bettelnd unterwegs ist“, sagt Emge. „Wir würden uns freuen, wenn wir unseren Teil dazu beitragen, diese Bedürftigkeit zu lindern.“

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