Welches Gebäude passt nach Weilersbach?

22.3.2021, 10:00 Uhr
Welches Gebäude passt nach Weilersbach?

© Foto: Stefan Braun

Der Gemeinderat hatte zuvor dieses Anliegen mit vier zu neun Stimmen abgelehnt. Gegenüber den Nordbayerischen Nachrichten sagte Heinze: "Wir haben mit Widerstand gerechnet, aber dieser Widerstand ist aus meiner Sicht emotional begründet und in keiner Weise sachlich. Es ist für mich sehr verwunderlich, wenn solche Gebäude, die der Allgemeinheit etwas bringen, abgelehnt werden. Es tut mir leid für die Gemeinde Weilersbach, dass sie diese Entwicklung nicht mitgehen möchte."

Im Gemeinderat hatte das Projekt von Peter Heinze durchaus Fürsprecher, wenn auch die Optik durch die Bank auf Skepsis stieß. Dies betonte am deutlichsten Anton Dennerlein: "Für mich wirkt das wie ein viergeschossiges Haus. Wir haben in Weilersbach kein drei- oder viergeschossiges Haus. Ich kenne die neuzeitliche Bauweise und finde sie besch. . ." Grundsätzlich, so Dennerlein, sei das Grundstück bebaubar, Probleme sehe er aber auch im Zusammenhang mit der Querungshilfe über die Hauptstraße ganz in der Nähe.

Familien in den Ort holen

Auch wenn es optisch nicht gerade der Hit sei, so plädierte der Dritte Bürgermeister Michael Henkel doch für das Projekt, "denn wir wollen Familien nach Weilersbach holen und nicht jeder kann es sich leisten, im Neubaugebiet zu bauen. Wir benötigen daher auch Mietwohnungen." Unterstützung fand er bei Kerstin Glaser, die zudem betonte, dass die Parksituation an Sonntagen, wenn die Leute zum "Schnörla" kommen, nicht ausschlaggebend sein dürfe.

Zuvor hatte auch Bürgermeister Marco Friepes seine Bedenken wegen der Lage gegenüber dem "Schnörla" geäußert: "Ich sehe Chaos, wenn dort nach dem Lockdown wieder etwas los ist." Der Eigentümer halte sich an die Vorgaben, so Friepes, man habe aber bei Realisierung dann einen Klotz an der Hauptstraße. "Die Höhe sehe ich kritisch" sagte der Bürgermeister, auch wenn das Gebäude ursprünglich noch höher hätte sein sollen. Auf Nachfrage vom zweiten Bürgermeister Roland Dauer, wie viele Geschosse denn die umliegenden Häuser hätten, antwortete der planende Architekt Dieter Reck: "Zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Der Bauherr möchte Bewohner langfristig nach Weilersbach holen, daher auch die Planung der Barrierefreiheit mit Aufzug. Wir rechnen auch mit wenig Parkverkehr."

Keine Unterstützung

Negativ zum Projekt äußerten sich auch Marina Amon: "Wir haben in Weilersbach ein neues Mietshaus, da wohnt kein einziger Weilersbacher drin.", Norbert Sebald: "Weilersbach ist ein ländlich geprägtes Dorf, das Haus passt hier nicht her." und Bettina Drummer: "Wir brauchen neue Wohnmodelle, aber die Lage dort gibt es nicht her." Daher war abzusehen, wo die Reise hingeht.

Wie geht es weiter? Friepes betonte, dass die Sache mit der Abstimmung noch nicht vom Tisch sei, "denn das Landratsamt kann uns überstimmen, wenn es die Argumente der Gemeinde für nicht nachvollziehbar hält". Darauf hoffen Peter Heinze und Dieter Reck. "Ich finde es bedauerlich, dass sich der Gemeinderat gegen den Bau von barrierefreien Wohnungen entschieden hat und wünsche mir, dass das Landratsamt das Einvernehmen erteilt, weil alle baurechtlichen Voraussetzungen zu 100 Prozent erfüllt sind", sagte der Architekt im Nachgang im Gespräch mit den NN. Es bleibt also spannend.

 

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