Wenn Schüler experimentieren: Jungforschertag am Gymnasium in Ebermannstadt

22.11.2019, 10:11 Uhr
Wenn Schüler experimentieren: Jungforschertag am Gymnasium in Ebermannstadt

© Ralf Rödel

Die Kinder der vierten bis achten Klassen konnten unter anderem an Kursen zu „Warum fliegt ein Flugzeug?“, Elektrochemie und Programmieren teilnehmen. Bei den insgesamt zehn Workshops ging es darum, „dass Kinder Experimente machen können, für die im Unterricht keine Zeit ist“, erklärt Julia Schilling vom Bildungsbüro am Landratsamt. Das Büro organisiert die Veranstaltung gemeinsam mit dem Verein FOrsprung.

Die Schüler erfahren einen Praxisbezug zum Schulstoff, aber auch Lehrer bekommen Anregungen. Von dem „hohe Interesse“ an den Kursen waren die Veranstalter überrascht, berichtet Schilling. Da die Kinder aber selbst experimentieren können sollten, war die Teilnehmerzahl pro Workshop auf zwölf Schüler begrenzt. Dieses Mal wurden extra die Räumlichkeiten in der Schule gewählt, da man dort die Möglichkeit hatte, chemische Experimente durchzuführen.

Chemische Reaktionen

Bei Chemielehrer Frank Ruhland des Gymnasiums Fränkische Schweiz ließen die Schüler im Workshop „chemische Showexperimente“ Kampfer – einen farblosen Feststoff – über Wasser tanzen, in dem sie den Stoff mit einem Streichholz entzündeten. „Ich finde spannend, dass der Kampfer nicht ausgeht und sich bewegt“, sagt Siebtklässler Veit Wiesneth.

In einem weiteren Kurs konnten die Teilnehmer mit Versuchen herausfinden, wie Akkus und Batterien funktionieren oder Vorbereitungen für eine Halloweenparty treffen: Die Schüler stellten eigene Wunderkerzen her und bereiteten Schokolade selbst zu. Doch nicht nur den Fachbereich Chemie konnte man erforschen. Die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) waren mit unterschiedlichen Kursen vertreten. Die Schüler konnten beispielsweise die Grundlagen des Lötens ausprobieren oder im Kurs „Energy for Future“ Anwendungen für erneuerbare Energien erfinden und bauen. 

Miniprogrammierer in einem Tag

Im Workshop „Kreativität mit Fischertechnik“ von Silke Schür, Schulleiterin der Grundschule Effeltrich, konnten die Kinder „Miniprogrammierer in einem Tag“ werden. Mit Hilfe des Einplatinencomputers „Calliope mini“ und der passenden Software sowie dem zugehörigen Handbuch experimentierten die Schüler mit den Grundlagen des Codeschreibens: Sie konnten beispielsweise ein Klavier oder einen Zufallsgenerator gestalten. „Die Kinder haben noch nicht programmiert, sind aber schnell“, sagt Schür über ihre Teilnehmer. Ihr ist es wichtig, dass „Mädchen mit Technik in Kontakt kommen“. Zudem ist es für die Lehrerin relevant, dass die Schüler das Innenleben eines Computers verstehen lernen.

Zwei ihrer Kursteilnehmerinnen wagten sich schon an ein komplexeres Projekt heran: „Sie versuchen eine Ampel, also Licht, zu programmieren“, so Schür. Hannah Gebhard und Theresia Schilling setzten nicht nur das Programm zusammen, sondern tüftelten zusätzlich an einer Ampel aus Fischertechnik – einem Konstruktions-Baukastensystem für Kinder, um das am Computer erarbeitete direkt ausprobieren zu können.

Johann Reinhardt (4. Klasse) konstruierte unterdessen ein Windrad, dass sich durch einen Motor selbst drehen konnte. Mara Bolle erklärte ihr Vorhaben: „Wenn man auf die Knöpfe null, eins, zwei oder drei drückt, spielt es Töne ab.“ Ihr macht „es Spaß, dass man so viel damit machen kann“, sagt die Fünftklässlerin.

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