Ab Montag: Monster-Baustelle in Fürth

3.4.2020, 06:00 Uhr
Ab Montag: Monster-Baustelle in Fürth

© Wolfgang Händel

Vor allem Einmündungen und andere Engstellen sollen verbreitert werden, damit der Schwerlastverkehr zügiger rollt – und irgendwann auch die Löschzüge der Fürther Feuerwehr problemlos passieren können. Ab Herbst wird sie, wie berichtet, ihren Standort von der Königstraße in die Kapellenstraße verlegen.


Fürther Feuerwache: Ausbau läuft auf Hochtouren


Damit die Einsatzfahrzeuge nicht vom oft dichten Verkehr auf der Kapellenstraße ausgebremst werden – täglich rollen hier immerhin rund 45 000 Fahrzeuge – werden acht Ampelanlagen ersetzt oder neu aufgestellt. Steht ein Einsatz an, kann die Feuerwehr künftig auch die Ampelschaltungen steuern. Will heißen: Der Verkehr, der sich der Kapellenstraße nähert, wird dann gestoppt, die Fahrzeuge auf der Kapellenstraße dagegen fahren zugleich weiter – so dass sich die Feuerwehrfahrzeuge möglichst gut einfädeln und flüssig mitrollen können.

Viele neue Ampeln

Die neuen Ampeln – weil es technisch nicht anders möglich ist, werden auch bestehende Anlagen ersetzt – sollen an den Einmündungen Heiligenstraße, Friedhofsweg, wo die neue Wache ist, an der Polizeidirektion, am Saturn-Parkhaus, der Billinganlage, der Lehmusstraße sowie an der Kreuzung von Würzburger Straße, Ufer- und Königstraße stehen. Darüber hinaus wird in der Rosenstraße eine Anlage errichtet, die zur Kärwazeit den Verkehr steuert.

Entstehen sollen außerdem Schutzstreifen für Radfahrer, die an besonders engen Stellen mehr Abstand zu Autos und damit mehr Sicherheit bieten. Damit noch immer nicht genug: Außerdem wird im Rahmen der Umbauten auch gleich die marode Maxbrücke am Kulturforum saniert.

Während der Baumaßnahmen, die kommenden Montag beginnen und spätestens kurz vor dem Start der Kirchweih am 3. Oktober abgeschlossen sein sollen, wird der Verkehr auf der Kapellenstraße ein- statt bislang zweispurig laufen. Dass dies zu Staus und Behinderungen führen wird, weiß auch der Fürther Tiefbauamtschef Hans Pösl.


Ab sofort: Tempo 30 auf Fürther Verkehrsachse


Die ersten sechs bis acht Tage, so seine langjährige Erfahrung, verliefen meist "etwas holprig" – danach aber hätten viele Autofahrer Ersatzrouten für sich gefunden oder es so eingerichtet, dass sie nicht zu den schlimmsten Stoßzeiten unterwegs sein müssen.

Um den Verkehr möglichst geschmeidig am Laufen zu halten, will Pösl ihn mit Hilfe von bestehenden und neuen Ampelanlagen steuern. Außerdem soll eine großräumige Umleitung ausgeschildert sein, die ortsunkundigen Autofahrern den Weg weist.

Damit die Baustelle eingerichtet werden kann, müssen heute zunächst einige Bäume weichen. Gefällt werden acht eher kleine Ahorne, Robinien, Linden und Platanen, die im Weg sind. Aber auch eine stattliche Buche, die an der Ecke Würzburger Straße/Vacher Straße aufragt, muss Platz machen – weil sie an dieser Stelle die Sicht auf Radfahrer behindert, wie es heißt.

Zwar verbietet das Bundesnaturschutzgesetz Baumfällungen ab 1. März, um brütende Vögel nicht zu beeinträchtigen – Ausnahmen sind laut dem städtischen Ordnungsamtschef Jürgen Tölk aber möglich. Etwa wenn, wie in diesem Fall, Maßnahmen von öffentlichem Interesse fällig sind, die zu keinem anderen Zeitpunkt durchgeführt werden können.

Bevor die Bäume fallen, haben Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde jedoch – so versichert Tölk – nach Nestern oder brütenden Vögeln Ausschau gehalten. Weil sie nichts entdecken konnten, sei die Genehmigung zum Abholzen erteilt worden.

Tölk kündigt zudem bereits Ersatzpflanzungen an. Sie könnten natürlich derart stattliche Bäume nicht sofort ersetzen – aber mit der Zeit "werden auch sie zu großen Exemplaren heranwachsen".

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