Archivperlen-Auflösung: Tief gebohrt

5.6.2021, 19:20 Uhr
Archivperlen-Auflösung: Tief gebohrt

© Foto: Stadtarchiv/Fritz Wolkenstörfer

Zwei Namen werden doppelt genannt: "Dr. Lorenz, Simonstraße, Parterre?" Das Fragezeichen, das Helga Middendorf ihrer Facebook-Nachricht anhängt, wischt Friederike Meier weg. Sie glaubt ziemlich sicher, in dem "großen, netten Herrn" den Zahnarzt ihrer Kindheit erkannt zu haben. Vom Behandlungsstuhl der gleich neben der Taxi–Zentrale gelegenen Praxis aus, sah man durch ein Fenster auf die Straße. Das laute Geräusch des Bohrers mit Fußbetrieb hat Friederike Meier noch im Ohr. Besser hatte es ihre Oma. Sie drückte Dr. Lorenz einfach ihr Gebiss in die Hand: keine Angst, keine Schmerzen – wie wunderbar.

Das klang nach Marterpfahl: "Ein Indianer kennt keinen Schmerz." Diesen Spruch gab wohl Dr. Jahn, Soldnerstraße, jungen Patienten vor dem Bohrer gerne mit auf den Weg. Wolf Schaffner hat ihn noch im Ohr und bekennt: "Ich war kein Indianer." Diana Gürbey tippt ebenfalls auf Dr. Jahn. Ihr kam die Praxiseinrichtung bekannt vor.

Sonst noch in der Lostrommel: Dr. Zink, Mathildenstraße; Dr. Titz, der auch im Krankenhaus praktizierte; Dr. Kalckmann, Grüner Markt; und Dr. Geier aus Langenzenn. "Ein Zahnarzt mit Herz", wie Leser Hans-Jürgen Bühn schreibt. Na dann. . .

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