"Beschämend": Grüne verurteilen CSU-Kritik an Antifa

21.11.2014, 06:00 Uhr

© Hans-Joachim Winckler

Die Christsozialen forderten im Nachgang zur Gedenkfeier für die Opfer der Pogromnacht, die Stadt müsse sich von Bündnis-Sprecherin Ruth Brenner und Antifa-Vertretern „klar distanzieren“. Man dürfe ihnen bei Veranstaltungen wie dieser „kein öffentliches Forum“ geben, da sie nach CSU-Ansicht verfassungsfeindliche Positionen vertreten. Die CSU werde sich weiterhin gegen jeden politischen Extremismus einsetzen – egal ob von rechts oder links.

Bei den Grünen stößt diese Haltung auf Unverständnis. Die Gedenkfeier sei „sehr würdevoll und angemessen“ verlaufen, betont der neue Grünen-Kreischef Manfred Hierdeis. Die CSU hege jedoch „Vorurteile gegen die Fürther Antifa“. Dabei hätten während des Kommunalwahlkampfs „gerade diese jungen Menschen wochenlang über die Aktivitäten der Rechtsextremisten aufgeklärt“. Man müsse nicht die politischen Inhalte der Antifa teilen, heißt es weiter, aber die Diffamierung dieser Menschen durch die CSU sei beschämend.

Den Verfassungsschutz als Begründung heranzuziehen, macht die Sache Hierdeis zufolge nicht besser: „Während angebliche linksextreme Gruppen immer wieder erfolgreich vor Gericht gegen ihre Einstufung geklagt haben, konnte der NSU im Schatten eben dieses Verfassungsschutzes zehn Menschen ermorden.“

Gegen neue Nazis

Von der örtlichen CSU wünschen sich die Grünen, „dass sie sich nicht weiter ins Abseits stellt, wenn es darum geht, an die Gräuel der Nationalsozialisten zu erinnern und sich gegen neue Nazis zu wehren“. Die Linkspartei hatte via Pressemitteilung sogar den Rücktritt des CSU-Kreisvorsitzenden Michael Au gefordert.

Schon Anfang dieses Jahres war es zu einer Konfrontation zwischen Teilen des Bündnisses und der CSU gekommen, nachdem Ruth Brenner im Januar bei der Demonstration gegen die rechtsextreme BiSF die Zuwanderungspolitik der Landes-CSU kritisiert hatte, „um den Rassimus aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft zu thematisieren“. Fürther Christsoziale fühlten sich daraufhin als Rassisten und Faschisten verunglimpft und forderten Brenners Rücktritt als Sprecherin.

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