Der Uferpromenade läuft die Zeit davon

9.12.2005, 00:00 Uhr
Der Uferpromenade läuft die Zeit davon

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Die ist nötig, um mit den Vorbereitungen der 1,3 Millionen Euro teuren Ausbauarbeiten des 550 Meter langen Abschnitts zwischen dem neuen Parkplatz an der Stadthalle und dem Steg an der Mondstraße beginnen zu können. Fängt die Stadt vorher an, läuft sie Gefahr, die 660 000 Euro in Aussicht stehenden Fördermittel zu verlieren.

Viel Zeit bleibt jedoch nicht mehr, da eine Reihe von Uferbäumen im Bereich der künftigen Baustelle noch in der Vegetationspause bis 28. Februar gefällt werden muss. Schon im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen, deren Abschluss im Herbst 2007 vorgesehen ist. Mit vier Meter Breite bietet die mit Betonplatten belegte Uferpromenade nach der Planung viel Platz für Spaziergänger und Radler.

Zusätzlich zu den bestehenden Spielplätzen an der Ufer-/Weiherstraße und an der Mondstraße wird ein weiterer mit künstlerisch gestaltetem Spielzeug zum Thema Wasser auf dem Grundstück des alten Flussbades, Badstraße 8, angelegt. Außerdem soll das Zentrum aktiver Bürger nördlich des Hardsteges einen interkulturell geplanten Garten bekommen, den Angehörige verschiedener Nationen landestypisch ausgestalten können.

Mit Sitzgelegenheiten wollen sich die Planer im Baureferat allerdings zurückhalten, um Menschenansammlungen vorzubeugen, die für Lärmbelästigung der Anwohner sorgen könnten. Dies ist allerdings im Stadtrat umstritten. Sepp Körbl (SPD) regte bereits an, über zusätzliche Bänke nachzudenken.

Ausgeglichene Baumbilanz

Den Baureferenten plagt neben dem Termindruck allerdings mehr die Befürchtung von Protesten im Zuge der Baumfällaktion und er versichert, dass die Baumbilanz durch zahlreiche Neupflanzungen am Ende nahezu ausgeglichen sein wird. Bedenken von Dagmar Orwen (Grüne) hinsichtlich der Versiegelung lässt Krauße nicht gelten. Lediglich der Weg und einige Uferzugänge würden befestigt.

Positiv auf die Ökobilanz wirkt sich der Verzicht auf eine Wohnbebauung auf der jetzt noch als wilder Parkplatz genutzten Fläche im Bereich des Hardsteges aus. Das Wasserwirtschaftsamt hat nämlich herausgefunden, dass das städtische Gelände bis auf ein wie ein Sporn hineinragendes Einzelgrundstück im Überschwemmungsbereich des 100-jährigen Hochwassers liegt. Eine Bebauung ist hier nach den neuen rechtlichen Bestimmungen unzulässig. Schweren Herzens verzichtet die Stadt auf das Weiterverfolgen der bereits in Angriff genommenen Pläne für eine lukrative Wohnbebauung. Das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplanes wurde bereits zu den Akten gelegt.

Zeitgleich mit den Vorarbeiten für die Uferpromenade muss auf dem Grundstück Badstraße 8 die Anlage von 13 neuen Parkplätzen vorbereitet werden. Denn auch hier sind Bäume im Weg. Ursprünglich war geplant, das gesamte Gelände (ursprünglich für eine Innenstadt-Turnhalle reserviert) für Anwohnerparkplätze zu nutzen. Dazu hätte die von Künstlern genutzte historische Militärbaracke und spätere Lehrwerkstatt abgerissen werden müssen.

Das verhinderte eine Künstlerinitiative, die mit dem Segen der Stadt inzwischen acht Ateliers ausgebaut und die Sanitäranlagen erneuert hat. Mit einem Zuschuss der Sparkasse Fürth kann demnächst auch das Dach noch komplett abgedichtet werden. Handwerklich versierte Helfer werden noch gesucht (Tel. 09 11/9 76 10 97). Die im Straßenbereich des Grundstücks angeordneten Parkplätze werden laut Baureferent weder für Anwohner reserviert, noch kostenpflichtig sein. Nur so werde sich die Stadt die Zuschüsse auch für diese Baumaßnahme sichern können.