Ein Männlein steht in Slippern

Für Typen wie Kim Jong Un haben die Österreicher ein wundervolles Wort im Sprachwaffenschrank, es heißt „Ungustl“.

„Ungustl“ erklärt sich auch uns Flachlandtirolern ratzfatz von selbst, wie überhaupt sehr viele Nordkoreaner ihren Diktator für einen absoluten Ungustl halten und sich gewünscht hätten, Kim wäre am Wochenende beim Besteigen des Mount Paektu gründlich ausgerutscht.

Dieser Berg ist der höchste des Landes, 2750 Meter, und er ist mythenumrankt, jeder Nordkorea-Potentat muss da mal naufi. Hat Kim jetzt gemacht und dabei gleich auch ausrichten lassen, er habe hoch droben „wertvolle geistige Energie“ getankt, „die stärker als Atomwaffen ist“. Gut, kann man immer brauchen, auch als Ungustl. Das besonders Wundersame an des Diktators angeblicher Kletterpartie ist das Outfit. Kim Jong Un steht, die Fotos belegen es, in Schnee und Eis, trägt aber ein Mäntelchen und Lederslipper und schaut dabei aus wie der vergessene Azubi beim Jahresausflug rheinland-pfälzischer Versicherungsvertreter. Echte Kerle machen ihr Ding auch ohne Funktionskleidung. Oder haben Sie je den Fürther OB im atmungsaktiven Goretex auf dem Solarberg gesehen? Der mystische Berg der Fürther spendet Energie, die viel, viel stärker ist als Atomwaffen . . .

Okay, der Vergleich hinkt, wir nehmen ihn sofort zurück. Dafür dürfen Sie bis morgen „Ungustl“ zu uns sagen. Servus!