Emotionale Momente: Fürther Kirche zeigt Videos

13.12.2020, 10:00 Uhr
Emotionale Momente: Fürther Kirche zeigt Videos

© Foto: Michael Stehle/Imbissfilm

Es sind sehr authentische Kurzfilme, die nicht zuletzt deshalb berühren, weil die Protagonisten und die Drehorte so vertraut erscheinen. Es sind Menschen aus der Stadt und dem Landkreis Fürth, die in ihren jeweiligen Kirchengemeinden sehr offen an Erfahrungen mit wichtigen Stationen teilhaben lassen. Dabei geht es beispielsweise in die jahrhundertealte Kirche St. Peter und Paul in Poppenreuth oder in die vergleichsweise junge Stadelner Christuskirche.


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Das Projekt, das Christiane Lehner, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, mit Dekan Jörg Sichelstiel auf den Weg gebracht hat, wird von der evangelischen Kirche Bayern unterstützt. Produziert wurden die Videos von Michael Stehle und seinem Team von der Agentur "Imbissfilm", die Aufnahmen wurden im Spätsommer gemacht.

Berührungsängste abbauen

Für Christiane Lehner eröffnen die Beiträge nicht zuletzt die Chance, Berührungsängste abzubauen: "Es sind ja ganz normale Menschen, die hier über ihre Kirche sprechen." Deutlich werde unter anderem, dass es kein starres Korsett gebe, wie beispielsweise eine Hochzeit abläuft. Stattdessen komme immer wieder zum Ausdruck, dass in den Vorbereitungsgesprächen und Planungen auf die persönlichen Wünsche eingegangen werde.


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Franziska und Adrian Pautz etwa hatten schon alles vorbereitet für ihre Hochzeit in Oberasbach im Mai – dann kam Corona. Sie entschieden sich, in diesem Jahr zum Standesamt zu gehen und 2021 die kirchliche Trauung zu feiern. "Wir haben uns alles gründlich überlegt", sagt das junge Paar. Angedacht wurde auch die Möglichkeit einer freien Trauung mit einem Gastredner: "Das wäre für mich aber sehr geschauspielert", erklärt Adrian Pautz im Film. Dagegen sei St. Stephanus in Oberasbach einfach seine Kirchengemeinde, die er schon sehr lange kenne.


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Die beiden freuen sich jetzt aber, dass in der Planung die Entscheidung fiel, statt in der geräumigen St.-Stephanus-Kirche in der kleineren St.-Lorenz-Kirche in Alt-Oberasbach zu heiraten. "Für unsere Hochzeitsgesellschaft ist diese Kirche gemütlicher."

"Ein Stück weit Heimat"

Davon, wie eine Trauerfeier zu einem "wohltuenden Abschied" werden kann, berichtet Gerhard Lauchs. Für seine Mutter Luise sei die Roßtaler Laurentiuskirche "ein Stück weit Heimat" gewesen. Sehr persönlich sei dann nach ihrem Tod mit fast 91 Jahren auch der Gottesdienst geworden.

Im ausführlichen Vorbereitungsgespräch mit dem Pfarrer habe man "sehr viele Facetten ihres Lebens und auch unseres Lebens ausgeleuchtet". Auch die Wünsche der Familie seien einfühlsam berücksichtigt worden: "Es ist eine würdige Feier dabei herausgekommen."


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Die 15-jährige Marlene spricht im Video von ihrer Neugier: "Ich wollte wissen, wie es ist zu konfirmieren, und hab’ das auf mich zukommen lassen. Ich wollt’ einfach Ja zu meinem Glauben sagen." Der Konfirmationsunterricht in St. Michael in Fürth sei "megafreundschaftlich" gewesen: "Wenn einen irgendwas beschäftigt hat, konnte man auch eine E-Mail schreiben." Ein solcher Punkt sei der Wortlaut des Glaubensbekenntnis gewesen. Im Film berichten nun Marlenes Eltern, dass Pfarrerin Stefanie Schardien ihre Tochter unterstützte, ganz persönliche Formulierungen zu finden. Das Fazit der 15-Jährigen zu ihren Erfahrungen mit der Konfirmation? "Hier kann man so sein, wie man möchte, man kann viele Vorschläge bringen und seine eigene Meinung vertreten."

Zu finden sind alle Videos auf der Dekanats-Homepage www.fuerth-evangelisch.de/aktuell und jeweils auf den Webseiten der Kirchengemeinden.

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