FreiwilligenAgentur: „Wir bringen Menschen zusammen“

11.2.2017, 13:00 Uhr
FreiwilligenAgentur: „Wir bringen Menschen zusammen“

© Foto: Hans Winckler

Sie übernehmen auf zwei Schultern verteilt, was bisher im Wesentlichen einer leistete. Warum das?

Leinhos: Mit Klaus Strube war die FAZ weitgehend ein Ein-Mann-Betrieb: Er hat ganze Tage im FAZ-Büro verbracht und Beratung und Vermittlung mehr oder weniger allein gemacht. Als ich vor zwei Jahren zu ihm stieß, war für mich von vornherein klar, dass ich diese Zeit neben Beruf und Familie nicht aufbringen kann. Aber ich konnte mir vorstellen, ein Team aufzubauen, in dem jeder seinen Part hat. Außerdem möchten wir uns über die Vermittlung Ehrenamtlicher in ein für sie passendes Engagement in Einrichtungen, Vereinen oder Institutionen hinaus auch landkreisweit stärker vernetzen und vor allem mehr eigene Projekte auf die Beine stellen und dafür braucht es ein Team.

Bachmann: Inzwischen haben wir sechs weitere Mitstreiter im Orgateam gefunden, jeder hat seine spezielle Aufgabe. Alle zwei Wochen treffen wir uns und sprechen uns ab.

 

Sie haben in absehbarer Zeit ein Raumproblem, richtig?

Bachmann: Ja, wir hoffen nach wie vor, dass der Anbau an das neue Kinderhaus des Familienzentrums (FZ), den die Stadt mangels Geld seit 2015 vor sich herschiebt, noch realisiert wird. Seit ihrer Gründung ist die FAZ unter dem Dach des FZ angesiedelt, derzeit können wir noch deren Gebäude in der Bahnhofstraße 33 als Treffpunkt nutzen. Doch der Mietvertrag läuft Ende Juli aus.

 

Und dann?

Bachmann: Sollte sich bis dahin nichts finden, können wir übergangsweise im Ursprungsdomizil des FZ an der Bahnhofstrasse 35 unterkommen, doch das wäre nur ein Provisorium, das FZ braucht seinen Platz selbst. Aber derzeit stehen die Zeichen günstig: Hinter den Kulissen eruiert die Stadt, ob sich der Anbau des FZ als Stadtteilzentrum oder Bürgertreff völlig neu aufgerollt und mit Unterstützung der Städtebauförderung doch noch verwirklichen lässt.

Leinhos: Menschen, insbesondere Jung und Alt, zusammenzuführen, das ist generell unser Thema. Damit würden wir uns in so einen Bürgertreff passgenau einfügen.

 

Die FAZ verfolgt gemeinnützige Ziele, ein Verein ist sie aber nicht. Wieso?

Bachmann: Tatsächlich sitzen wir etwas zwischen den Stühlen. Während sich andere Städte ihre Freiwilligen-Agenturen auf die Fahne schreiben, gehören wir in Zirndorf nicht zur Stadt. Vor Kurzem hat die Stadt sogar unseren Link auf ihrer Internetseite — in der grafischen Darstellung waren wir da Einrichtungen wie dem Jugendhaus oder dem Seniorenbeirat gleichgestellt — gelöscht und die FAZ unter die Liste der Vereine geschoben. Einen offiziellen Status festzuschreiben, das wurde zur Zeit der Gründung versäumt. Aber wir sind weder Stammtisch noch Kaffeekränzchen. Wir vermitteln Menschen, die sich Zeit nehmen möchten für andere, die diese Zeit brauchen.

Leinhos: Für uns ist es letzlich egal, wo wir angesiedelt sind. Und, ehrlich gesagt, möchte ich meine Kraft nicht unbedingt in Vereinsregularien stecken, sondern in die Dinge, die mir wichtig sind. Und das ist, Menschen zu treffen, mit denen man etwas bewegen kann, wenn auch nur im Kleinen. Oder, um es mit Albert Schweitzer zu sagen: Das wenige, das Du tun kannst, ist viel.

Sie sind also die mit dem Helfersyndrom?

Leinhos(lacht): Leider ja. Aber man muss schon aufpassen, seine eigenen Grenzen wahrzunehmen. Doch wir sind nicht allein. Etwa 240 Menschen haben die FAZ seit ihrer Gründung aufgesucht, 115 sind dem Ehrenamt, das wir ihnen vermittelt haben, treu geblieben. Und vielleicht würden viele gern noch viel mehr tun, nur wissen nicht, wohin. Für sie sind wir genau die richtigen Ansprechpartner.

Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich per E-Mail freiwilligenagentur-zirndorf@gmx.de mit der FAZ in Verbindung setzen. Telefonische Anfragen nimmt das FZ unter der Nummer (09 11) 6 00 36 46 entgegen. Auf dem Anrufbeantworter kann man unter (09 11) 5 68 18 46 sein Anliegen mitteilen. Infos im Internet: http://www.familienzentrum-zirndorf.de unter Freiwilligen Agentur.

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