Fürth: Fast 2000 Ehrenamtskarten in Stadt und Land

7.12.2016, 16:00 Uhr
Fürth: Fast 2000 Ehrenamtskarten in Stadt und Land

© Hans-Joachim Winckler

Dass ihm eines Tages die Ehrenamtlichen ausgehen könnten, darum ist Felix Trejo nicht bang. Rund 400 Kontakte von Menschen, die unentgeltlich helfen möchten, hat der hauptamtliche Mitarbeiter des Freiwilligenzentrums Fürth (FZF) inzwischen angesammelt. Dort werden nicht nur laufend Helfer gesucht und vermittelt, das FZF entwickelt auch Projekte, die es in Eigenregie oder in Zusammenarbeit mit anderen Wohlfahrtsverbänden leitet.

Zahlreiche Menschen klopften im Sommer 2015 an die Tür des FZF. In dieser Zeit kamen besonders viele Flüchtlinge in der Kleeblattstadt an — und waren auf Hilfe angewiesen. Etliche neue und jüngere Gesichter, so erzählt Trejo, seien damals aufgetaucht. Denn: Während sich sonst vor allem (Früh-)Rentner ehrenamtlich betätigten, boten den Flüchtlingen auffallend viele jüngere Menschen — etliche von ihnen in Teilzeitjobs beschäftigt — und Studenten ihre Unterstützung an.

Inzwischen hat mit der sinkenden Zahl der Flüchtlinge in Fürth auch die Zahl der Helfer abgenommen. Doch nicht alle verschwinden völlig von der Bildfläche: Einige sind noch immer dabei und engagieren sich in neuen Projekten.

Als kleine Anerkennung für diesen selbstlosen Einsatz gibt es für Fürther die Ehrenamtskarte. Sie honoriert den unentgeltlichen Einsatz, indem sie etwa Rabatte und Vergünstigungen im gesamten Freistaat gewährt. 442 solcher Karten wurden seit ihrer Einführung Anfang 2016 schon ausgestellt. Im Landkreis, der seit 2013 an diesem Programm beteiligt ist, wurde kürzlich die 1500. Karte überreicht.

Auch dort engagieren sich viele Menschen für das Allgemeinwohl. Etwa in Oberasbach, wo Kulturamtsleiterin Anja Schönekeß den Einsatz der Bürger lobt, die etwa den Weihnachtsmarkt und das Stadtfest in kompletter Eigenregie stemmen.

Die Ehrenamtsbörse im Internet, die Schönekeß vor drei Jahren eingerichtet hat, war allerdings nur mäßig erfolgreich darin, Helfer und Hilfesuchende, zusammenzubringen. Vor allem ältere Menschen würden das Internet kaum nutzen, erklärt die Kulturamtschefin. Wenn jetzt Not am Mann ist, schaltet Oberasbach eine Zeitungsanzeige, die meist die erhoffte Resonanz bringt. „Kürzlich haben wir einen Fahrer für die Tafel gesucht“, erzählt Schönekeß. Auf die Annonce meldete sich die fast unglaubliche Zahl von 38 Bürgern.

Keine Kommentare