Hans Lischerong: Naturparadies vor der Tür

24.8.2020, 20:00 Uhr
Hans Lischerong: Naturparadies vor der Tür

© Foto: Thomas Scherer

Muss eigentlich verreisen, wer eine grüne Oase quasi direkt vor der eigenen Tür hat? Diese Frage hat sich Hans Lischerong vermutlich so noch nie gestellt. Sein Haus steht auf einem parkähnlichen Grundstück am Ende einer Sackgasse, zu der nur eine unbefestigte Straße führt.

Im Garten mit den vielen mächtigen Bäumen plätschert ein Weiher. Im Gewächshaus reifen prächtige Tomaten. In der Wiese und in den Rabatten summen Insekten, tanzen Schmetterlinge von Blüte zu Blüte, denn der ehemalige Oberasbacher Stadtgärtner lässt der Natur weitgehend freien Lauf.

Lischerong sorgt als Experte mit dem grünen Daumen mit seiner Fachkenntnis auch dafür, dass seine Lebensgefährtin und er nicht zu Sklaven ihres Idylls werden. In der Wiese lässt es sich im Schatten auf dem Gartenstuhl oder einer Liege auch bei diesen Temperaturen gut aushalten.

"Wir fühlen uns zu Hause wohl", sagt er. Trotzdem muss man manchmal mal raus: Ägypten, Israel, Griechenland, aber auch Afrika: Hans Lischerong hat einiges gesehen von der Welt.

Weil er mit seinen 85 Jahren aber nicht mehr so gerne ins Flugzeug steigt, sondern lieber in den Bus, rückten die Urlaubsziele zuletzt näher an Oberasbach heran. Auch heuer sollte es in den Urlaub gehen: Mit Bad Füssing klappte es im März noch – drei Tage lang. Dann kam Corona, und Lischerong musste mit seiner Partnerin, so erzählt er, "das Hotel fluchtartig verlassen".


Folge 3: Thomas Liebert - Die Elche müssen warten


Im April sollte es eigentlich ein Insel-Trip nach Kroatien werden, im Juni die österreichische Wildschönau, am 1. Juli eine Tagesfahrt ins tschechische Franzensbad – alles abgesagt. "Wir hatten Pech", meint Lischerong. Wobei, wenn er an Familien denkt, die mit zwei Kindern im Corona-Sommer in einer Wohnung in der Stadt sitzen: "Mit denen möchte ich nicht tauschen."

Erfahrungen aus Kindheitstagen

Allerdings lässt ihn nicht nur sein Garten gelassen bleiben, sondern auch seine Erfahrung aus Kinder- und Jugendtagen. In den Jahren nach dem Krieg war mangels Geld Urlaub in der Regel ein Fremdwort. Die Menschen hatten zudem andere Sorgen. Besser wurde es erst in den 60er Jahren "und wenn man dann nach Südtirol kam, war das schon weit".


Folge 5: Kurt Krömer - Statt Bali ruft Bad Zwischenahn


Radtouren stehen neben der Erholung direkt vor der Haustüre jetzt ebenfalls auf Hans Lischerongs Plan. Und ganz sind die Hoffnungen auch noch nicht zerstoben: Ende Oktober will er in den Zug steigen und in Bad Füssing einen zweiten Anlauf nehmen. Wenn, ja wenn, nichts dazwischen kommt. . .

Keine Kommentare