Hiroshima mahnt: Fürth gedenkt der Opfer

7.8.2019, 11:13 Uhr
Hiroshima mahnt: Fürth gedenkt der Opfer

© Foto: Johannes Alles

Auf dem Hiroshima-Mahnmal im Fürther Stadtpark thront ein kleiner Kranich aus Metall. Der Vogel steht in Japan symbolhaft für ein langes, glückliches Leben. Für etwas also, das den meisten Opfern der Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki (6. und 9. August 1945) nicht vergönnt gewesen ist.

Genaue Zahlen kennt niemand. Schätzungen zufolge starben 100 000 Menschen binnen Sekunden, etwa 130 000 kamen bis Ende 1945 durch die Folgeschäden ums Leben. Weitere sollten folgen. Sadako Sasaki etwa überlebte zwar die Explosion im Alter von zweieinhalb Jahren. Neun Jahre später aber erkrankte das Mädchen, wie so viele dort, an Leukämie. Sadako machte sich daran, Papierkraniche zu falten, denn eine japanische Legende besagt, wer tausend davon faltet, habe einen Wunsch bei den Göttern frei. Sie starb, bevor sie dieses Ziel erreichen konnte. Die Geschichte des Mädchens rührte Menschen auf der ganzen Welt – Kraniche und das Hiroshima-Gedenken sind seitdem untrennbar miteinander verbunden.

In Fürth kamen am Dienstag rund 70 Menschen, darunter der stellvertretende japanische Generalkonsul Tomio Sakamoto, am Mahnmal nahe der Auferstehungskirche zusammen, um an die Opfer zu erinnern. In einer Welt, in der die Zahl der Konflikte dramatisch zunehme, sagte Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung, sei das eine "schreiende Notwendigkeit".

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