Kehrtwende um 180 Promille

10.2.2016, 10:53 Uhr

Hat Aristoteles gesagt, und das gefällt wiederum einem Fürther Gitarrenlehrer so gut, dass er den Spruch neben seine Vita ins Internet gestellt hat. Er sieht in seinen Schülern also keine Hohlbirnen, in die irgendwie Noten reinmüssen, sondern Zündhölzer, was an und für sich eine recht löbliche Sicht auf die Jugend von heute ist. Aber bitte aufpassen bei der Auslegung des Zitats: Nicht die Gitarre soll brennen, sondern das Feuer der Leidenschaft.

Nun hat Aristoteles an guten Tagen sehr viele Sachen gesagt. Relativ weit verbreitet ist dieser Spruch hier: „Wo der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.“ Gänzlich unbekannt ist aber: „Einen jungen Menschen zum Ballermann schicken bedeutet, ihm einen Eimer hinzustellen.“ Ja, es gibt gute Nachrichten vom süddeutschen Außenposten: „Eimer frei!“ jubiliert der Boulevard, denn das Verwaltungsgericht der Balearen hat das Sangria-Rudelsaufen aus Plastikeimern und mit meterlangen Strohhalmen wieder erlaubt. Zwei bittere Jahre lang war es verboten, weil die Einheimischen der Meinung waren, dass ihnen die deutsche Leitkultur in S’Arenal etwas zu aufdringlich daherkommt. Die schlechte Nachricht: Wildpinkeln und Sex am Strand bleiben weiterhin strikt untersagt. Glücklich, wer wenigstens seine Gitarre dabei hat.

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