Kinder nehmen Zirndorf unter die Lupe

17.10.2016, 16:00 Uhr
Kinder nehmen Zirndorf unter die Lupe

© Foto: Leberzammer

Offenheit, Neugier, Kreativität, Hartnäckigkeit und Spaß – wer das mitbringt, ist genau richtig im Team des Projekts „Kleine Entdecker“. „Menschen eben, die die Eigenschaften eines Kindes behalten oder wiedergefunden haben“, bringt es Gabi Bohrer, die Geschäftsführerin des Zirndorfer Familienzentrums, auf den Punkt. Nach dem offiziellen Auftakt des Projekts soll es baldmöglichst mit Leben erfüllt werden.

Vor Wissenslücken müsse dabei keinem der Freiwilligen bange sein: „Es ist nicht schlimm, wenn Erwachsene auf manche Kinderfrage keine Antwort wissen. Man darf solche Fragen nur nicht einfach übergehen“, so Bohrer. Und natürlich werde niemand ohne fundierte, fachliche Vorbereitung zu den jungen, wissbegierigen Zirndorfern geschickt.

Experimenteller Zugang

Die unabhängige und gemeinnützige Bildungseinrichtung Science-Lab wird die Schulung der Ehrenamtlichen übernehmen, die auf diese Weise auch das Fachpersonal der Kindergärten und Kindertagesstätten entlasten sollen.

Bei der Stadt Zirndorf rennt die Freiwilligenagentur mit den „Kleinen Entdeckern“ offene Türen ein, wie die zweite Bürgermeisterin Sandra Hauber betont. Nicht nur, weil die Stadt steigende Kinder- und Geburtenzahlen registriert und in den kommenden Jahren damit für „Kundschaft“ gesorgt sei. Vor allem den Kindern selbst komme eine derartige Förderung zugute: „Der natürliche Forscherdrang ist bei jedem Kind vorhanden. Wenn es ihnen gelingt, komplexe Vorgänge einfach und praktisch zu erschließen, profitieren sie davon in ihrem späteren Leben.“

Landrat Matthias Dießl unterstrich als Schirmherr des Projekts dessen generationenübergreifendes Angebot: „Der Ansatz, Jung und Alt, Ehrenamtliche und Hauptamtliche zusammenzubringen, ist genau der richtige.“

Die „Kleinen Entdecker“ wird dabei kein anspruchsvoller Physik- oder Chemieunterricht erwarten. Vielmehr gewähre das Projekt einen experimentellen Zugang zu naturwissenschaftlich-technischen Themen. Hier werden Kinder zu Wasserdetektiven, entdecken spielerisch geometrische Formen oder das Gesetz der Schwerkraft. Zum Programm gehören beispielsweise Versuche mit Draht und Faden, Spiegel und Spülmittel oder Lupe und Magnet.

„Kinder erforschen jeden Tag die Welt. Bei ‚Kleine Entdecker‘ werden sie dabei von Freiwilligen und Erziehern unterstützt, so dass sich Groß und Klein gemeinsam aufmachen“, sagt Petra Fante, die das bayernweite, von LBS und Sparkassenstiftung unterstützte Projekt bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen (lagfa) koordiniert.

Und so wird vielleicht aus einem kleinen Entdecker eines Tages ein großer Forscher: „Es hilft den Kindern, die Umwelt besser zu verstehen, und legt die Grundlagen für das mathematisch-technische Verständnis, das bei uns in Deutschland ausbaufähig ist, wie ein OECD-Vergleich gezeigt hat.“

Interessierte Ehrenamtliche, aber auch Fachkräfte von Kindertageseinrichtungen können sich bei der Freiwilligenagentur unter der Telefonnummer (09 11) 6 00 36 46 über das Projekt informieren.

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