Klinikum Fürth: Protest gegen ungleiche Bezahlung

25.5.2018, 21:00 Uhr
Klinikum Fürth: Protest gegen ungleiche Bezahlung

© Foto: ver.di

Es geht um knapp 300 Mitarbeiter, die nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Bernhard Bytom 38,2 Prozent weniger verdienen als ihre Kollegen. Unter Berücksichtigung der Unterschiede bei Zuschlägen und beim Weihnachtsgeld seien es gar über 40 Prozent. In Zeiten knapper Kassen waren die Beschäftigten 2003 in eine sogenannte Service-Gesellschaft überführt worden. Für Klinikmanager Peter Krappmann die Alternative zur Entlassung und dauerhaften Privatisierung des Reinigungsdienstes. Auch ein Klinikverbund kam für ihn nicht in Frage.

In der hauseigenen GmbH lösten die kommunalen Reinigungskräfte das aus Spargründen vorübergehend engagierte Putzteam einer Privatfirma ab. "Zu Dumpinglöhnen", wie Bytom zähneknirschend bemerkt.

Nach dem Ende der Finanzkrise kam die Service-Gesellschaft 2014 schließlich wieder unter die Fittiche der Stadt. Damit erhielten ihre Mitarbeiter wieder Leistungen des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst. Allerdings nur die im Manteltarif geregelten Extras wie Jahressonderzahlungen und zusätzliche Altersversorgung. Für Ungleichheit sorgte weiterhin die als Kröte für die Rekommunalisierung geschluckte schlechtere Vergütungsregelung im firmenbezogenen Tarifvertrag zwischen ver.di und dem Kommunalen Arbeitgeber-Verband Bayern für das Servicepersonal.

Betroffen sind außer Reinigungskräften Mitarbeiter der Bereiche Technik, Sterilisation, Stationsservice und Patiententransport. Ein vor zehn Jahren in die Servicegesellschaft aufgenommener Patiententransporteur zum Beispiel kommt nach Bytoms Worten im Monat auf 1853 Euro brutto, während ein nur unwesentlich länger beschäftigter Kollege – eingestellt in der Zeit vor der Servicegesellschaft – 2561 Euro verdient. Angesichts vergleichsweise stabiler Gemeindefinanzen ist es für Bytom an der Zeit, die Ungerechtigkeit zu beenden.

Am 7. Juni will er sich mit Krappmann zu einem ersten Sondierungsgespräch treffen. Dabei wird es um eine deutliche Vergütungserhöhung gehen. Der Klinikmanager möchte sich zum Verhandlungsspielraum noch nicht äußern.

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