Riesige Baumaßnahme

Klinikum: Hier entsteht Fürths teuerster Neubau

16.10.2021, 11:00 Uhr
Aus dem Areal rund um den früheren Hubschrauber-Landeplatz des Fürther Klinikums ist eine riesige Baugrube geworden. Arbeiter haben damit begonnen, die Bodenplatte zu betonieren.

© Foto: Hans-Joachim Winckler Aus dem Areal rund um den früheren Hubschrauber-Landeplatz des Fürther Klinikums ist eine riesige Baugrube geworden. Arbeiter haben damit begonnen, die Bodenplatte zu betonieren.

Den offiziellen Spatenstich wollte man eigentlich früher zelebrieren, doch die Corona-Pandemie, der Cyber-Angriff aufs Klinikum mit dem Emotet-Virus und die Suche nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg verschoben alles ein wenig. Der große Tag wurde schließlich im März gefeiert. Es war der Start des Mammutprojekts "Klinikum 2030", das das Haus verändern wird.

Bislang läuft alles gut, sagt Klinikumsvorstand Peter Krappmann nun, ein halbes Jahr später. Der Blick auf die riesige Baugrube, die seitlich vom Haupttrakt entstanden ist und den früheren Hubschrauber-Landeplatz verschlungen hat, fasziniert ihn. Aber auch manche Patientinnen und Patienten schauen sich das emsige Treiben gerne an, erzählt er. 37.000 Kubikmeter Aushub wurden bereits weggefahren, das entspreche 2600 Lkw-Ladungen.

Es wird Platz gemacht für den neuen OP-Komplex, das erste von drei Gebäuden, die in den nächsten Jahren auf dem Krankenhaus-Gelände errichtet werden – die Arbeiten dürften über das Jahr 2030 hinaus dauern. Das Klinikum soll nicht nur mehr Raum bekommen, sondern auch an heutige Anforderungen angepasste Strukturen und Abläufe. "Wir werden uns schön erneuern", sagt Krappmann.

140 Millionen Euro sind allein für den Baukörper mit vier Obergeschossen veranschlagt, der erst elf, später 13 OP-Säle beherbergen soll, außerdem unter anderem eine Intensiv- und zwei Normalstationen. Er wird in Zukunft auch der Haupteingang des Klinikums sein. Auf dem Dach wird es einen Hubschrauber-Landeplatz mit direktem OP-Zugang geben.

Es handle sich um Fürths teuersten Neubau, sagte Oberbürgermeister Thomas Jung beim Spatenstich. 110 Millionen Euro kommen aus Fördermitteln des Freistaats.

Schwierige Phase für Bauvorhaben

Während auf der einen Seite schon die Bodenplatte betoniert wird, wächst die Baugrube auf der anderen immer noch. Krappmann zählt auf: 3500 Tonnen Betonstahl werden für die Platte verbaut, auf einer Fläche von fast 4000 Quadratmetern wird der Rohbau emporwachsen, wohl bis Anfang 2023. Solange es die Witterung erlaubt, werde im Winter weitergearbeitet. Läuft alles nach Plan, soll der Komplex 2025 bezugsfertig sein – doch Krappmann befürchtet, dass man auf dem Weg dorthin mit Hürden rechnen muss.

Die Bauphase falle in eine Zeit, in der die Lage für Bauvorhaben schwierig sei. Firmen sind schwer zu bekommen, wichtige Materialien wie Holz weiter knapp. Die Lieferschwierigkeiten haben zudem die Preise teils drastisch steigen lassen.

2022 wird sich schon eine weitere Baustelle auftun: Das Parkhaus des Klinikums wird aufgestockt. Auch die neue Psychiatrische Fachklinik, die im Januar den Betrieb aufnimmt, macht eine Erweiterung nötig. Während der Bauphase werden allerdings erst mal viele Stellplätze wegfallen.

Bei den Beeinträchtigungen, die die lange Bauzeit fürs Projekt "Klinikum 2030" mit sich bringt, bittet Krankenhauschef Krappmann nicht zu vergessen, dass man sich ja für die Patienten und die Mitarbeitenden modernisiere.

Ist der erste Neubau fertig, geht es an anderer Stelle weiter: Der Trakt, in dem heute die Cafeteria untergebracht ist, weicht dann einem Haus mit Raum für 160 bis 170 Betten. Im Anschluss entsteht hinter dem neuen OP-Komplex ein Bau für die Zentrale Notaufnahme, Radiologie, Internistische Diagnostik, eine zweite Intensivstation und Urologie.

Unter www.klinikum-fuerth.de kann man via Webcam den Baufortschritt verfolgen.

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