Leichendorf muss schwere Laster erdulden

28.3.2012, 13:00 Uhr
Leichendorf muss schwere Laster erdulden

© Pfrogner

Wegen des zunehmenden Durchgangsverkehrs in den nordwestlichen Stadtteilen war dort die Forderung laut geworden, ein Lkw-Verbot auszusprechen; nur noch Anliegerfahrten, so die Idee, sollen erlaubt sein. „Wir haben die Westspange gebaut mit der Intention: Raus aus den Wohngebieten“, argumentierte ein Bürger. „Jetzt ist es an der Stadt und dem Landratsamt, diese Intention auch umzusetzen.“

Ein kurzes Referat eines Mitarbeiters der Verkehrsbehörde des Landratsamtes machte aber deutlich, dass dies aus Sicht der Fachbehörde mit der geforderten Sperrung des Durchgangsverkehrs über 7,5 Tonnen nicht erreicht werden kann: Diese Einschränkung wäre nur aus Gründen der Verkehrssicherheit oder des Lärmschutzes möglich. „Bei den Ergebnissen der durchgeführten Messungen können Sie eine solche Lösung vergessen“, so die Aussage: „Sie wäre klar rechtswidrig.“ Zudem wäre es äußerst schwierig, die entsprechende Anordnung auch zu kontrollieren und durchzusetzen, da der Begriff des „Anliegers“ äußerst weit gefasst sei.

Zweifel an Messung

Von Seiten eines Anwohners der Straße „Im Tal“ wurden unter anderem die amtlichen Messergebnisse mit eigenen Schallmessungen in Zweifel gezogen. In der Folge kam es zu einer lebhaften Diskussion, deren Länge und Detailintensität offenbar jedoch die Geduld vieler Anwesenden überstrapazierte. Es kam zu deutlich vernehmbaren Unmutsäußerungen. Bürgermeister Thomas Zwingel sah sich zu einem Appell, gegenseitigen Respekt aufzubringen, veranlasst, worauf sich die erhitzten Gemüter wieder beruhigten.

Lebhaft wurden auch Planungen zur Grundsanierung der Weiherhofer Hauptstraße debattiert. Etliche Bürger lehnten das Projekt mit dem Verweis auf die hohen städtischen Schulden rundum ab und wollten lieber nur die notwendigsten Reparaturen durchgeführt sehen; von Seiten eines Anwohners kam Kritik am geplanten Verkehrskreisel am Ortsausgang: Den brauche es nicht, der Verkehrslärm würde außerdem steigen, meinte er.

Dies wurde von Bürgermeister Zwingel zurückgewiesen: Mit dem Kreisverkehr soll die Einmündung der Straße „Am Schreiberholz“ in die Hauptstraße Weiherhof gesichert werden — Eltern des dort befindlichen Awo-Kindergartens hätten dies gefordert. Zudem sei die Verbesserung zum Nulltarif zu haben. Eine im Anschluss durchgeführte Probeabstimmung ergab deutliche Mehrheiten der Bürger sowohl für die vom Bürgermeister befürwortete Grundsanierung der Weiherhofer Hauptstraße sowie für den Kreisverkehr.

Dagegen stand während der Bürgerversammlung für Anwanden und Lind die Manöverkritik am erstmals durchgeführten Weihnachtsmarkt auf dem Gut Wolfgangshof im Mittelpunkt. Dieser hatte vergangenen Dezember an mehreren Wochenenden für Verkehrsprobleme gesorgt. Von Seiten des Veranstalters, der den Weihnachtsmarkt auch in diesem Jahr durchführen will, kam die Zusage, dass er sich um Abhilfe bemühe.

Verbesserungen sollen ein zusätzlicher Fußgängerweg und eine eigene Spur für die eingesetzten Pferdefuhrwerke zum Park&Ride-Parkplatz am S-Bahn-Haltepunkt in Anwanden bringen. Die Verhandlungen mit dem betreffenden Grundstückseigentümer liefen aber noch, weswegen eine feste Zusage noch nicht gemacht werden könne.

 

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