Public Viewing: Neues Konzept für die Freiheit?

12.7.2016, 16:00 Uhr
Public Viewing: Neues Konzept für die Freiheit?

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Das Endspiel war dann doch besser als gedacht. Gemeint ist nicht die fußballerische Darbietung der Teams aus Portugal und Frankreich, sondern der Zuschauerzuspruch auf der Fürther Freiheit. Zwar kamen nicht die 4000 bis 5000 Fußballfans, die womöglich die DFB-Elf angelockt hätte, aber nach Angaben der Comödie Fürth waren es immerhin 700 bis 800. Als Deutschland im Halbfinale an Frankreich gescheitert war, hatten sich die Organisatoren kurzerhand dazu entschlossen, die Bierbänke und -tische vom Fürth Festival beim Endspiel stehen zu lassen, um eine Art Biergartenatmosphäre zu schaffen, wie Marcel Gasde von der Comödie sagte. Und was er sah, gefiel ihm: entspannte Menschen, die gemütlich tranken und aßen und dabei Fußball sahen. Auf Zäune und Sicherheitsschleusen verzichteten die Veranstalter an diesem Abend angesichts des geringeren Andrangs weitgehend.

Ganz in diesem Stil könnte sich Gasde das Konzept fürs Fürther Public Viewing zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland vorstellen; einige Stehtische, aber vor allem Tische mit Bänken, die man vielleicht sogar vorab reservieren könnte. Das Publikum komme dann hoffentlich nicht mehr auf den letzten Drücker, sondern nehme sich Zeit, um beispielsweise in Ruhe etwas zu essen. Also weg vom Stehplatz, hin zur VIP-Lounge? „Wir müssen das jetzt erst mal sacken lassen und machen uns in Ruhe Gedanken“, sagt Gasde, schiebt aber hinterher, dass er häufiger darauf angesprochen wurde, warum es denn keine Sitzgelegenheiten bei den Spielen mit deutscher Beteiligung gegeben habe.

Trotz dieser Gedankenspiele ist er mit dem Public Viewing zur EM zufrieden. Die ersten beiden Spiele hätten etwas unter dem schlechten Wetter gelitten. „Aber dann kamen immer 3000 bis 4000 Menschen.“ Im Vergleich zur WM haben ihm zufolge die Public-Viewing-Veranstalter deutschlandweit rückläufige Besucherzahlen gemeldet. „Diesmal ist der Funke auch nicht ganz so übergesprungen wie in Brasilien“, meint Gasde. „Mal sehen, wie das in Russland wird.“

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