Puschendorf: Eichwaldhalle trocken gelegt

9.12.2018, 19:58 Uhr
Puschendorf: Eichwaldhalle trocken gelegt

© Foto: Ralf Jakob

Ein Unglück kommt selten allein – das Sprichwort trifft auch auf den Schaden in der Eichwaldhalle zu: Eine Rohrverbindung im Heizungsraum war unzureichend verpresst, unbemerkt trat Wasser aus. Zugleich funktionierte das von der Wartungsfirma eingebaute Warnsystem nicht. Es sollte ein Signal auf ein Handy senden, doch das klappte nicht. So konnte mehr und mehr Wasser in den Unterboden versickern.

Schuldfrage noch unklar

Die genaue Schuldfrage sei laut Aussage der Versicherung noch nicht geklärt, sondern werde derzeit geprüft, erläutert Bürgermeister Wolfgang Kistner auf Anfrage. Seit Schulbeginn im September konnten daher keine Veranstaltungen in der großen Eichwaldhalle und den kleineren Tagungsräumen stattfinden.

Stattdessen wurden in allen Räumen, Toiletten, Umkleiden und Gängen viele Löcher in den Boden gebohrt und Gebläse aufgestellt, die den Unterboden mit Heißluft wieder austrocknen sollten. Weil das in den Nebenräumen ganz gut geklappt hatte, konnten sie bereits Mitte Oktober wieder für die Nutzung frei gegeben werden.

In der großen Sporthalle mussten hingegen weitere 26 Löcher gebohrt und belüftet werden, da dort der Unterboden wesentlich stärker als in allen anderen Räumen aufgebaut ist und folglich größere Wassermassen aufgenommen hatte. Der Sportverein, der die Halle normalerweise fast jeden Tag in der Woche nutzt, war jetzt nahezu drei Monate ausgesperrt. Auf Vermittlung der Gemeinde war es immerhin möglich, viele Angebote wie Gymnastik, Handball und Volleyball in der nahen Konferenzhalle der Diakonie-Gemeinschaft abzuhalten.

Die Handball-Kids durften sich dort in der abgeteilten Halle beim Spiel auf ein Tor versuchen. Für den weiblichen und männlichen Nachwuchs konnten auf Initiative des Jugendtrainers Hermann Heininger immer wieder Ausweichmöglichkeiten für das Training in Fürth oder Herzogenaurach aufgetan werden, sodass die Teilnahme am Wettkampfbetrieb dennoch nie gefährdet war.

Gute Zusammenarbeit

Gerhard Ohletz, Vorsitzender des Sportvereins, äußert sich sehr zufrieden mit der gefundenen Lösung durch die Gemeindeverwaltung. Lediglich das Kinderturnen, Tischtennis und Badminton mussten ausfallen. Die nötigen Gerätschaften waren zu schwer zu transportieren.

"Alle unsere Mitglieder waren sehr tolerant, zeigten sich verständnisvoll und flexibel", sagt Ohletz anerkennend. "Wir haben uns in den letzten Monaten gut mit der ungewohnten Situation arrangiert." Von keinem Mitglied habe er ein böses Wort oder die Androhung auf Zurückhaltung des Vereinsbeitrags vernommen. Die Tennis-Bambini, die in den Wintermonaten ebenfalls in der großen Sporthalle trainieren, sind in den vergangenen Wochen mit großer Freude auf den nagelneuen Fun-Court-Platz direkt hinter der Eichwaldhalle ausgewichen.

Aber natürlich freuten sich nun alle, dass man jetzt mit der einsetzenden Kälte von der ungeheizten Konferenzhalle wieder in das gewohnte Quartier Eichwaldhalle umziehen könne, sagt Ohletz. Die Messungen der Trocknungsfirma haben zuletzt ganz zufriedenstellende Ergebnisse gebracht.

Mit Ozon gegen Schimmel

Auch die baubiologische Untersuchung des Untergrunds nach der am vergangenen Wochenende erfolgten Schimmelbekämpfung durch Ozon (Ozonisierung) hat keine Schadstoffbelastung ergeben, versichert Bürgermeister Kistner. Das Ozon, das zuvor aus der Umgebungsluft entnommen worden ist, wurde anschließend wieder in die Atmosphäre abgegeben. Die Löcher sind verschlossen und mit dem aufliegenden Hallenboden verschweißt. In allen anderen Räumen werden sie in den kommenden Wochen ausgebessert und repariert. Allein für diese Reparaturarbeiten rechnet Kistner mit 25 000 Euro. Dazu kommen noch die horrende Stromrechnung und die Kosten der Trocknungsfirma.

Ob tatsächlich eine komplett neue oberste Schicht des Hallenbodens verlegt werden kann, muss noch mit der Versicherung geklärt werden. Um die Nutzer nicht nochmals in ihrem Trainingsbetrieb zu stören, soll das aber möglichst erst in den Sommerferien geschehen, versichert der Bürgermeister.

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