Archivperlen-Auflösung

Rätsel gelöst: Die Post geht ab

28.11.2021, 10:38 Uhr
Rätsel gelöst: Die Post geht ab

© Foto: Stadtarchiv Fürth

Einen holzvertäfelten Postschalter haben wir am vorigen Samstag präsentiert, davor eine kurze (!) Warteschlange, dahinter zwei (!) Angestellte und links daneben ein sinniges Gedicht, das dem Kunden ins Gedächtnis ruft, seine Fracht zu versichern.

Das alles war zu erleben in der alten Fürther Hauptpost am Bahnhofplatz, darin sind sich alle Leserinnen und Leser einig. Bis etwa Mitte der sechziger Jahre waren die verschiedenen Schalter mit Holzverkleidung voneinander abgetrennt; es gab Schalter (wie den hier abgebildeten) für Pakete, Einschreiben, normale Post, Abholungen – "Pech, wenn man am falschen Schalter angestanden ist", erinnert sich Bernd-Uwe Schinzel.

Bei Leser oder Leserin 25Franz11 weckt das Bild schöne Kindheitserinnerungen. Damals wurden alle Pakete noch verschnürt. "Mutter schickte immer Pakete in die ,Ostzone’." Die Mengen waren je nach Ware streng vorgeschrieben und begrenzt. "Wenn etwa das Quantum Schokolade voll war, durfte kein Kakao mehr rein, sollte der Kakao mit, musste eine Tafel Schokolade raus. Und wir Kinder standen um den Küchentisch und hofften, dass sich die Mutter irgendwo zu unseren Gunsten verrechnet hatte."

1983 wurde das alte Hauptpostamt abgerissen, an derselben Stelle entstand das neue.

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