Ruf nach mehr Schutz fürs Fürther Wasser

28.3.2021, 16:00 Uhr
Hier, auf Höhe der Flutbrücke nahe der Billinganlage, plätschert der Scherbsgraben munter – doch an seiner Quelle meinen die Naturschützer alarmierende Anzeichen zu erkennen, weil er dort zu wenig Wasser führe.

© Wolfgang Händel Hier, auf Höhe der Flutbrücke nahe der Billinganlage, plätschert der Scherbsgraben munter – doch an seiner Quelle meinen die Naturschützer alarmierende Anzeichen zu erkennen, weil er dort zu wenig Wasser führe.

Man müsse sich "mehr Klarheit über die Rolle und Bedeutung des Wassers" verschaffen und den bisherigen Umgang damit überprüfen. So sei es dringend geboten, die Belastungen des Wassers und der Gewässer, etwa durch zu hohe Dünge- und Schadstoffeinträge, Begradigungen und Flächenversiegelung, deutlich zu reduzieren.

Nötig sei "ein intelligentes Wasserkonzept auf kommunaler Ebene". Denn auch in der Region gebe es Brennpunkte: Die gehäuften Trocken- und Dürreperioden hätten "zu einem dramatischen Rückgang der Grundwasserneubildung durch Niederschläge" geführt.

Deutlich werde dies in der Antwort der Staatsregierung auf eine Landtagsanfrage der Grünen zum Thema. Daraus gehe hervor, dass die Neubildung durch Niederschläge deutlich zurückgegangen ist. Auch für weite Teile des Fürther Stadtgebiets sei davon auszugehen.

Als alarmierendes Zeichen wertet der BN, dass nach seiner Beobachtung die Quellen von Scherbsgraben und Dambach im Fürther Stadtwald "weitgehend versiegt sind und die Bäche dort in ihren natürlichen Abschnitten meistens kein Wasser mehr führen". Das damit verbundene Absinken der Grundwasserstände sei wesentliche Ursache dafür, dass seit einigen Jahren Bäume im Siedlungsbereich "Trockenschäden aufweisen und teilweise abgestorben sind". Auch viele Waldkiefern im Stadtwald seien teilweise abgestorben.

Die Naturschützer wünschen sich einen anderen Umgang mit Niederschlagswasser. Wegen der starken Flächenversiegelung werde sehr viel Regenfall in die Kanalisation abgeleitet, dies führe bei großen Mengen zur Überlastung in Kanälen und auch in Gewässern.

Der BN fordert die Prüfung von Möglichkeiten, wie das Niederschlagswasser "in verstärktem Umfang dezentral und naturverträglich in der Fläche zurückgehalten werden kann". Die darauf folgende Versickerung könne einen Beitrag zu besseren Grundwasserständen leisten.

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