Seebrücke: Fürth soll Pate eines Rettungsschiffs werden

20.8.2019, 14:05 Uhr
In Kürze will die Seebrücke Fürth eine Spendenaktion für das Rettungsschiff "Alan Kurdi" starten.

© Fabian Heinz, dpa In Kürze will die Seebrücke Fürth eine Spendenaktion für das Rettungsschiff "Alan Kurdi" starten.

In einem offenen Brief an den Oberbürgermeister und den Stadtrat fordert die Seebrücke Fürth, dem "phantastischen Beschluss" nun Taten folgen zu lassen. Bereits im Februar hatte sich die Stadt – wie andere Kommunen – zum "Sicheren Hafen" erklärt und damit die Bereitschaft bekundet, Flüchtlinge aufzunehmen, die aus Seenot gerettet werden.

In dem Schreiben erinnert die Seebrücke – ein Bündnis, dem verschiedene Organisationen, Initiativen und Privatleute angehören – daran, dass auch Sozialreferentin Elisabeth Reichert und Bürgermeister Markus Braun bei der Demonstration für die Seenotrettung im Juli Reden hielten. Man verstehe das als Zeichen dafür, dass die Kommune ihren Beschluss, "Sicherer Hafen" zu sein, "nicht nur als Lippenbekenntnis" betrachtet.

Das Eintreten für Menschenrechte, für Hilfe in Not, für Toleranz zeige sich in Fürth im täglichen Leben, heißt es weiter. Ausdrücklich dankt die Seebrücke der Stadtspitze und den Stadträten dafür, dass sie mit ihrer Politik "ein Grundpfeiler dafür sind, dass Fürth so lebenswert ist".

Da sich weiter Dramen im Mittelmeer abspielen, drängen die Mitglieder darauf, zu handeln: Fürth könne etwas tun, um die engagierten Seenotretter aktiv zu unterstützen und sich öffentlich gegen ihre Kriminalisierung zu stellen.

Geld für Rettungswesten, Windeln, Spielzeug

Konkret regt das Bündnis an, eine Patenschaft für ein ziviles Seenotrettungsschiff zu übernehmen oder sich daran zu beteiligen. "Natürlich können wir und auch die Stadt Fürth nicht ein Schiff mit all den damit verbundenen Kosten finanzieren", betonen die Mitglieder. "Aber wir können einen Teil der notwendigen Kosten einer Rettungsmission übernehmen" – etwa indem Fürth die Rettungswesten stellt, das Trinkwasser oder die Verpflegung bezahlt, Windeln und Spielzeug organisiert oder die Sicherheitskleidung der Besatzung. . . Man denke hier auch an große Unternehmen in Stadt und Landkreis, die helfen könnten, sagt Sprecher Rainer Kristuf.

Das Bündnis bittet die Politiker: "Seien Sie kreativ, finden Sie Wege, ungewohnte wie gewohnte."

Die Seebrücke will zudem in Kürze eine Spendenaktion starten, bei der jeder Geldgeber für eine bestimmte Zeit den Einsatz des Schiffes "Alan Kurdi" bezahlt. Ein Tag kostet 2500 Euro, eine Minute 1,77 Euro. So werde die Hilfe greifbar, sagt Kristuf.