Spot an für die Skate-Überflieger in Fürth

10.10.2016, 11:00 Uhr
Spot an für die Skate-Überflieger in Fürth

© Foto: Ralf Rödel

Ferdinand kommt so oft es geht zum Skatepark, und das seit gut zwei Jahren. Der Sechsjährige liebt es, die Anlage mit seinem Scooter unsicher zu machen. Dass um ihn herum Jugendliche, die fast doppelt so groß sind wie er, ihre waghalsigen Sprünge auf dem BMX üben, schreckt ihn nicht. Fast alle sind Stammgäste am Schießanger, man kennt sich. „Das ist eine echte Gemeinschaft hier“, schwärmt Ferdinands Mutter, Violetta Thum, die ihren Sohn regelmäßig von der Hardhöhe zum Skatepark bringt.

Sie war es auch, die die Jugendlichen auf eine Idee gebracht hat. Zu oft hatte sie es miterlebt, dass die einbrechende Dunkelheit zum Spielverderber wurde. Auf Thums Anregung sammelten die Jugendlichen rund 300 Unterschriften, um die Stadt dazu zu bringen, Flutlichtmasten aufzustellen. Am Ende mit Erfolg. Im finanzklammen Rathaus sitzt zwar das Geld nicht gerade locker, aber es gibt noch andere Wege zum Glück.

Die örtliche Carl-Friedrich-Eckart-Stiftung, die 2013 mit einer 200 000-Euro-Spende bereits den Bau des Skateparks ermöglicht hatte, öffnete erneut ihre Schatulle. Hinzu kamen laut OB Thomas Jung Mittel aus der Lohnert-Stiftung, aus deren Ertrag bereits der Unterhalt der Anlage finanziert wird. Für 30 000 Euro konnte die infra Fürth schließlich vier Masten aufstellen, die seit diesem Donnerstag ihren Dienst tun. Stifter Carl F. Eckart durfte sie persönlich in Betrieb nehmen.

Eckart freute sich, vor Ort von den Jugendlichen zu hören, dass offenbar halb Deutschland das kleine Fürth um seinen Skatepark beneidet. Nicht nur aus Bayern, sondern auch aus anderen Bundesländern reisen Besucher an, um den hoch gelobten Parcours auszuprobieren — sogar aus Großstädten wie Frankfurt. Warum? Dank der Stiftung, sagt OB Jung, konnte eine Anlage entstehen, die deutlich über das hinausgeht, was man grundsätzlich so braucht, um auf BMX oder Scooter Spaß zu haben.

Seit Donnerstag gehen die Lichter an den vier Masten automatisch mit der Dämmerung an, schalten sich aber um Punkt 20 Uhr wieder ab. Dennoch: Gerade in den Monaten, in denen es früher dunkel wird, soll der Skatepark dadurch zwei bis drei Stunden länger nutzbar bleiben. Auch Ferdinand dürfte das mit Freude hören.

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