Stadtmuseum Fürth: Ein Bild von einem Baum

5.2.2018, 21:00 Uhr
Stadtmuseum Fürth: Ein Bild von einem Baum

© Foto: Leberzammer

Aus rund 80 Motiven von 23 Hobby-Fotografinnen und –Fotografen hat die Jury die eindrucksvollsten ausgewählt. Der erste Preis ging an Sandra Hornstein, die für ihre Motivsuche gar nicht erst weite Wege gehen musste: Die imposante Eiche, die sie durch die vier Jahreszeiten hinweg ablichtete, steht in unmittelbarer Nähe ihres Wohnhauses in Ritzmannshof.

"Wenn dieser Baum erzählen könnte", sagt die Preisträgerin mit Blick auf den beeindruckenden Stammumfang. Ihr mächtiger "Nachbar" fasziniere sie zu jeder Jahreszeit in immer wieder wechselnden Lichtstimmungen. Und obwohl er so betagt ist, ist der als Naturdenkmal geschützte Baum kerngesund. "Er ist ein Ökosystem für sich", meint Hornstein erfreut, die als Preis passenderweise ein Buch mit dem Titel "Riesige Eichen" entgegennehmen durfte.

Mit dem Wettbewerb wollte der BN den Bäumen in Fürth zu mehr Beachtung verhelfen. Ganz gleich ob die Eiche in Ritzmannshof, eine farbenfrohe Rotbuche im Herbst oder Totholz im Stadtpark: "Bäume bereichern das Wohnumfeld für die Stadtbewohner", findet der Fürther BN-Vorsitzende Reinhard Scheuerlein. Neben Platz eins bis drei wurden einige Sonderpreise an Hobbyfotografen vergeben, deren Motive das Grün an eher unwirtlichen Standorten oder in ungewöhnlichen Umständen zeigen. Etwa eine Birke, die sich vor der Renovierung der früheren Zentralgarage durch deren Mauerwerk rankte. Gerade in Großstädten wie Fürth mit verbreitet dichter Bebauung und starkem Straßenverkehr "erfüllen Bäume wichtige Aufgaben für saubere Luft, ein gesundes Kleinklima und das Wohlbefinden der Menschen", so Scheuerlein.

Darüber hinaus schaffen sie Möglichkeiten, Natur zu erleben – denn sie bieten einen unersetzlichen Lebensraum für Tiere wie Vögel, Eichhörnchen oder Insekten.

Tatsächlich passt die kleine Fotoausstellung, die im Foyer des Stadtmuseums noch bis zum 4. März kostenlos besucht werden kann, sogar zum diesjährigen Jubiläum Fürths als eigenständige Kommune. Denn der erste Rathauschef heutiger Prägung im Jahr 1818 hieß nicht nur Franz Joseph von Bäumen – er habe auch ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Bedeutung seiner "Namensvettern" in der Stadtgesellschaft gehabt, findet Scheuerlein.

Unter seiner Ägide wurden zahlreiche Bäume gepflanzt, und auch die heutige Adenaueranlage entstand 1827 als erste städtische Grünfläche.

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