Stein: Ruhe zur Wahlkampfzeit

26.2.2020, 11:31 Uhr
Stein: Ruhe zur Wahlkampfzeit

© Fotos: Winckler, Fengler, Schuster. Collage: Winckler

Walter Nüßler (SPD) wirft seinen Hut in den Ring und wird dabei von den Grünen unterstützt. 2014 hatte die SPD keinen eigenen Kandidaten. Neuling ist bei der Wahl Andreas Selz von den Linken. Weder Grüne noch FDP konnten sich dazu durchringen, einen eigenen Bewerber zu nominieren. Die Liberalen schickten 2014 noch Agnes Meier ins Rennen.

Vor sechs Jahren holte Kurt Krömer bei drei Gegenkandidaten mit 57,6 Prozent souverän den Sieg. Bertram Höfer kam auf 21,7, Gabriele Stanin auf 14,4 Prozent, Meier erhielt 6,3 Prozent der Stimmen. Heuer splittet sich das Feld bei fünf Bewerbern auf. Eine Stichwahl ist durchaus im Bereich des Möglichen.

Für die 24 Sitze im Steiner Stadtrat stellen sich acht Parteien und Gruppierungen zur Wahl: CSU, Grüne, SPD, FDP, SBG (Steiner Bürgergemeinschaft) und FW (Freie Wähler). Die Linke und die AfD sind erstmals unter den Bewerbern. Nicht allen ist es gelungen, 24 Kandidaten für die Liste zu finden. Die AfD tritt sogar nur mit einem einzigen Vertreter in Stein an.

Knapper CSU-Vorsprung

Im aktuellen Stadtrat hat die CSU mit acht Männern und Frauen einen knappen Vorsprung vor der Steiner Bürgergemeinschaft, einer nur in der Faberstadt existierenden Gruppierung, mit sieben Mandatsträgern. Jeweils drei Männer und Frauen sitzen für die SPD und die FW im Stadtrat, für die Grünen zwei.

Falls man in Stein überhaupt von Wahlkampf sprechen kann, gibt es als Dauerbrenner die Zukunft des Wiesengrundes, teils immer noch Keimzelle genannt. In die Diskussion über die künftige Gestaltung des Geländes unterhalb der Deutenbacher Straße soll eine Bürgerbefragung Klarheit bringen. Durch diverse Verzögerungen im Vorfeld werden die Fragebögen jedoch erst nach der Wahl ausgewertet. Damit hat das Thema vor dem Urnengang am 15. März kaum mehr eine Bedeutung.

Öffentliche Debatten gibt es in Stein selten, wenn überhaupt, dann werden sie in den sozialen Medien ausgetragen. Dabei steht die Stadt als typische Speckgürtel-Kommune im Großraum vor diversen Herausforderungen. Immer noch ungelöst ist der enorme Durchgangsverkehr, hauptsächlich verursacht von Pendlern und Schwerlastverkehr aus dem Nürnberger Hafenbereich. Dazu werden Daten in einem sogenannten intermodalen Gutachten ausgewertet. Informationen dazu liegen bislang nicht vor.

Hort und Schule

Der Zuzug junger Familien in die neuen Baugebiete und weiterer Wohnungsbau haben zur Folge, dass die Betreuungslandschaft mit Krippen und Kindergärten immer weiter wachsen muss. Wie sieht es künftig mit Hortplätzen aus und braucht Stein vielleicht sogar einen Erweiterungsbau an einer Schule? Das sind Fragen, die sich aufdrängen, bisher aber nur nebenbei behandelt werden. Für den neuen Stadtrat wird dies eine wichtige Aufgabe sein.

Der Öffentlichkeit bis heute unbekannt ist, was aus den Flächen auf dem Weihersberg wird, die die Stadt bereits 2011 erworben hat und die seitdem brachliegen. Zwar wird hinter verschlossenen Türen im Stadtrat darüber gesprochen, aber es gibt keine belastbaren Fakten dazu. Hier hat sich immerhin die Junge Union zu Wort gemeldet, die noch vor dem 15. März mehr über den aktuellen Planungsstand und potenzielle Investoren erfahren möchte.

Das Thema Transparenz von Entscheidungen wird von einzelnen Stadträten immer wieder angesprochen, doch tatsächlich wird im Stadtratsgremium vieles nur durchgewunken oder in Ausschüsse verschoben. Breite Diskussionen oder auch nur Meinungsaustausch findet in dem Gremium so gut wie nicht statt.

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