Stickoxid-Grenzwert wird auch in Fürth überschritten

30.8.2018, 16:00 Uhr
Stickoxid-Grenzwert wird auch in Fürth überschritten

© Foto: Hans Winckler

Im Jahresmittel sind 40 Mikrogramm pro Kubikmeter erlaubt – gemessen wurden im Juni an der Nürnberger Straße in Fürth aber 50,7 Mikrogramm. Insgesamt hat die DUH Überschreitungen in 116 Städten festgestellt. Darunter waren 41, in denen der NO2-Wert – wie in Fürth – bisher nicht von amtlichen Messstationen erfasst wird. Kommunen, in denen solche Messstationen fehlen, sind aber von bestimmten Fördertöpfen ausgeschlossen, die der Bund im Rahmen des Sofortprogramms "Saubere Luft" bereitstellt. Dies müsse sich unbedingt ändern, fordert die DUH.

Deren Ergebnisse betrachte man als "Bestätigung", sagt Fürths Umweltrefrent Mathias Kreitinger. Aussagekräftiger aber als diese vierwöchigen Messungen seien die "fachkundigen" Berechnungen des Jahresmittelwerts für 2018, die das Landesamt für Umwelt auf beharrliches Bitten der Stadt Fürth heuer für drei vielbefahrene Straßenzüge durchführte. Demnach liegt die NO2-Belastung in der Hochstraße bei 37 Mikrogramm pro Kubikmeter, in der Schwabacher Straße bei 46 Mikrogramm und in der Erlanger Straße sogar bei 67 Mikrogramm. "Das sind die maßgeblichen Zahlen für uns", sagt Kreitinger. So sieht es auch der Bund Naturschutz (BN), der sich an der ersten Messkampagne der DUH im Februar beteiligt hatte.

Dass die Werte an manchen Straßen in Fürth problematisch sind, durfte man schon lange annehmen. Nur wie sie exakt aussehen, wusste man nicht: Den Wunsch nach einer eigenen NO2-Messstation hat das Landesamt der Stadt bisher nicht erfüllt – mit dem Argument, dass sich die Messwerte an der Nürnberger Von-der-Tann-Straße grob übertragen lassen.

Angesichts der berechneten Ergebnisse hat sich die Stadt im Juli dazu entschlossen, sich verstärkt zu überlegen, mit welchen Maßnahmen die NO2-Belastung verringert werden kann, und den sogenannten Luftreinhalteplan freiwillig zu aktualisieren. Verpflichtet sind dazu nur Städte, in denen Messstationen Überschreitungen belegen. Das Umweltamt soll zudem personell verstärkt werden, um Strategien für mehr Luftreinheit planen und unterstützen zu können. Der Fürther BN fordert, dass es nicht bei schönen Worten bleibt.

Die amtlichen Berechnungen werden helfen, Fördermittel zu bekommen, hofft Kreitinger. Nürnberg habe Fürth bei manchen Anträgen mitaufgenommen; andere könne man selbst stellen. Kreitinger geht davon aus, dass das Programm "Saubere Luft" in Zukunft ausgeweitet werden müsse.

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