Unfallflucht: Fürther stellt sich nach drei Wochen

8.8.2017, 14:37 Uhr

Der Tatverdächtige erschien am Sonntagabend mit einem Anwalt bei der Polizei in Zirndorf. Beamte stellten daraufhin das mutmaßliche Unfallfahrzeug, einen schwarzen Opel Astra, am Wohnort des Mannes in Fürth sicher. Gegenwärtig wird geprüft, ob die Schäden am Fahrzeug mit den Spuren am Unfallort übereinstimmen.

Wie berichtet, hatte die Polizei dort Teile eines rechten Außenspiegels gefunden und damit Rückschlüsse auf das Auto ziehen können. Die Ermittler suchten daraufhin gezielt nach einem neuen schwarzen Opel Astra (Zulassung ab 2017) und erhöhten so den Druck auf den Unfallverursacher. Ein FN-Facebook-Post mit dem Fahndungsaufruf wurde innerhalb kurzer Zeit fast 600 Mal geteilt.

Welcher Tatvorwurf?

Trotzdem verliefen die Bemühungen der Polizei zunächst im Sande. Warum sich der Mann drei Wochen später doch noch stellte, bleibt vorerst unklar. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth gibt bislang keine Details aus der Vernehmung preis.

Eine Sprecherin sagte auf FN-Anfrage, ein Geständnis könne sich durchaus strafmildernd auswirken. Das Strafmaß hänge davon ab, welchen Tatvorwurf die Staatsanwaltschaft am Ende der Ermittlungen erhebt. Bei einer reinen Unfallflucht könnten bis zu drei Jahre Gefängnis drohen. Sollte es sich sogar um ein versuchtes Tötungsdelikt handeln, könnte das vor Gericht weit drastischere Folgen haben.

Der 57-Jährige hatte am 18. Juli mit seinem Kleinwagen einen Radfahrer zwischen Keidenzell und Kirchfarrnbach überholt, touchiert und zu Fall gebracht. Beim Sturz zog sich der 40-jährige Radler unter anderem schwere Kopfverletzungen zu. Über mehrere Stunden hinweg schwebte er sogar in Lebensgefahr.


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