Unter der Bahnlinie gibt’s für Radler mehr Freiraum

23.8.2019, 06:00 Uhr
Unter der Bahnlinie gibt’s für Radler mehr Freiraum

© Johannes Alles

Wer mit dem Rad versucht, die Bahnlinie Richtung Süden zu kreuzen, wird nicht viel Freude haben: Entweder muss man sich in stark frequentierten Unterführungen zwischen Autos behaupten, auf schmalen Gehwegen Konflikte mit Passanten riskieren oder sich mit Schieberampen abmühen.

Abhilfe will die Stadt nun in der Schwabacher Straße schaffen, am Montag beginnen die Arbeiten. In der Unterführung wird künftig eine der ursprünglich zwei Spuren stadteinwärts entfallen; es bleibt also bei der Verengung, die Autofahrer hier seit Jahren wegen des provisorischen Beton-Prallschutzes gewohnt sind. Letzterer wird von der DB zwar derzeit endlich zurückgebaut – doch nun nutzt die Stadt den wiedergewonnenen Platz, um mehr Freiraum für Radler zu schaffen.

Beiderseits der Fahrbahn entstehen für sie Schutzstreifen, die – im Gegensatz zu Radwegen – von Autos befahren werden dürfen, wenn sie frei sind. Raum für mehr Komfort ist jedoch nicht vorhanden, so Tiefbauamtschef Hans Pösl auf Anfrage der FN.

Vielen Autofahrern wird freilich schon dieses Zugeständnis an die Radfahrer Flüche entlocken, denn regelmäßig kommt es hier zu Staus. Die Stadt indes lässt keinen Zweifel an ihrer Haltung: Die Förderung des Radverkehrs hat für sie Priorität.

Jenseits der Unterführung wird es beidseits mit Schutzstreifen weitergehen – Richtung Innenstadt auf der zur Sparkasse hin gelegenen Seite bis zur Maxstraße, Richtung Süden vorerst bis zur Abzweigung Johannisstraße. Langfristig soll die gesamte Schwabacher Straße mit Schutzstreifen und Radwegen versehen werden.

In einem "Zwischenzustand", so heißt es, wird die neue Regelung im Bereich der Unterführung durch gelbe Markierungen auf der Fahrbahn signalisiert, die in den kommenden Wochen aufgebracht werden. Wenn die Bahn – voraussichtlich Mitte September – mit ihren Prallschutzarbeiten fertig ist, will auch die Stadt ihren Part erledigt haben.

Im "Endzustand" sollen die alten weißen Markierungen entfernt und durch neue ersetzt werden. Außerdem sollen intelligentere Ampelanlagen für mehr Verkehrsfluss sorgen; denn die Kapazität am Knotenpunkt ist – so die Bestandsaufnahme – erreicht, in Stoßzeiten überschritten.

Allerdings sieht dieser Endzustand, den man "sobald wie möglich" anstrebt, auch vor: Eine weitere der drei verbliebenen Autospuren wird abgeknapst und für den Busverkehr Richtung Bahnhof reserviert. Denn – auch das ist inzwischen Konsens in der Lokalpolitik – neben dem Radverkehr muss der ÖPNV beschleunigt werden, will man ihn attraktiv gestalten.

10 Kommentare