Weinfest ohne Sperrstunde

19.8.2014, 22:06 Uhr

Doch nicht jeder hat es seinen Biografen so leicht gemacht wie Ludwig Erhard; der Berühmteste unter den Fürthern rauchte pro Arbeitstag halb Kuba auf, jeder konnte das sehen und riechen. Bei französischen Präsidenten ist die Sache etwas kniffliger, denn Mätressen besucht man normalerweise nur im Dunkeln, ohne journalistische Begleitung und mit Motorroller- Tarnhelm auf der Birne. Umso interessanter, wenn sich dann alle vier Wochen Mitmenschen melden und „Ich bin der Sohn von Mitterrand“ posaunen.

„Ich bin der Weinhändler von Richard III.“ kann keiner mehr sagen, es ist arg lang her, den Mann hat selbst Scholl-Latour nicht mehr erlebt. 1485 ist Englands König gestorben, 1483 bestieg er den Thron — anscheinend in der Absicht, sich Tag für Tag gründlich abzuschießen.

Bei der Untersuchung des Royal-Skeletts haben Wissenschaftler jetzt herausgefunden, dass Richard III. eine Flasche Wein am Tag trank und damit augenscheinlich jedes BBC-Interview geschmissen hat. Zum Trinker, sagen die Fachleute, sei er offenbar wegen des „großen Drucks der Regentschaft“ geworden. Und es stimmt ja auch, 1483 war wahnsinnig viel los. Übrigens waren des Königs Gebeine vor einiger Zeit unter einem Parkplatz in Leicester entdeckt worden. Also gleich noch ein Laster: Autofahren.

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