Zwischen Rio und Salzburg

15.5.2018, 21:20 Uhr

Dass selbst Wolfgang Amadeus Mozarts frühe Werke nicht leicht zu spielen sind, machte sich in der Symphonie Nr. 30 durch gelegentliche, allerdings verschmerzbare Intonationsmängel bemerkbar. Dirigent Benedikt Ofner wählte, vom forsch angegangenen Kopfsatz abgesehen, ein stimmiges Tempo, das gefälliges Musizieren möglich machte. Im Trio dominierten einmal nicht die hörbar motivierten Bläser der Nürnberger Musikhochschule, die das Ensemble an diesem Nachmittag im Konzertsaal der Musikschule Fürth verstärkten, sondern die Streicher.

Vor allem das Presto-Finale stellt hohe technische Ansprüche an ein Laienorchester, das die Klippen schwungvoll meisterte und zum Schluss sogar ein überraschendes, sauberes Piano hinlegte. Im D-Dur-Divertimento wiederum waren die Streicher ganz unter sich — mit sauberen Sechzehntelläufen und sorgfältig herausgearbeiteten Spannungsbögen.

Auf die alles andere als simple, 1933 entstandene "Simple Symphony" Benjamin Brittens, die die Lehrer mit fein dosierten dynamischen Nuancen und rhythmischen Akzenten bewältigten, folgte zum krönenden Abschluss das Konzert für Marimbaphon und Streichorchester des 1961 in Limoges geborenen Emmanuel Séjourné; er gilt als einer der führenden Perkussionisten des Nachbarlandes. Und mit Fidel Zaldumbide Flores agierte in Fürth ein Solist, der das Werk im Stil eines großen Instrumental-Schlachtrosses interpretierte — ausdrucksvoll im "Tempo souple"-Kopfsatz und im tadellosen Zusammenspiel mit dem Orchester.

Ein Klangfeuerwerk entzündete Flores im rhythmisch vertrackten zweiten Satz ("Rythmique et energique"), wo er selbst in den virtuosesten Momenten Herr des Geschehens an seinem zwei Meter breiten Instrument blieb. Begeisterter Beifall, auch für die mitreißende Solo-Phantasie "Mestre Zeferino" aus der Feder des brasilianischen Komponisten und Marimba-Fachmanns Ney Rosauro.

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