Geld verschwindet aus einem Brief: Wie es dazu kommen kann

20.5.2020, 13:19 Uhr
Geldgeschenke per Post - aber plötzlich fehlt das Geld?

© dpa Geldgeschenke per Post - aber plötzlich fehlt das Geld?

Das Kuvert sei sorgfältig geöffnet und wieder geschlossen worden, berichtet die Postkundin. Sie fragt sich nun: Werden möglicherweise Geräte zur Durchleuchtung der Briefe eingesetzt?

Das kann Post-Pressesprecher Erwin Nier ausschließen. Sendungen würden nur im Einvernehmen mit den Strafverfolgungsbehörden durchleuchtet, stellt er klar. Natürlich könne man nicht ausschließen, dass es auch unter den Postmitarbeitern – wie in jeder anderen Branche – schwarze Schafe gibt. Häufen sich Beschwerden über verlorene oder unvollständige Sendungen, forsche die Post nach: "Die meisten erwischen wir", so Nier.

Geld besser überweisen

Er rät, Glückwunschbriefe niemals mit Aufschriften wie "An das Geburtstagskind", oder auffälligen Bemalungen und Beklebungen zu versehen. "Das signalisiert, da könnte etwas drin sein. Verschicken Sie kein Geld, überweisen Sie es", sagt der Postsprecher. Das gelte nicht nur für Geburtstagskarten, sondern auch für Kondolenzschreiben, in denen eine Spende beigelegt wird.


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Auch Päckchen verschwinden mitunter. Das ist ärgerlich, denn der Inhalt ist nicht versichert. Wertsachen, also etwa Schmuck, Geld, Gutscheine oder Briefmarken sollten deshalb als Paket verschickt werden. Bis zu einem Wert von 500 Euro sind diese versichert.

Aber Achtung: Wer etwas noch Wertvolleres verschickt, kann im Fall eines Verlusts den Versicherungsschutz verlieren – so die Regeln, die auf der Internetseite von DHL unter dem Suchbegriff "Versand von Wertgegenständen" ausführlich beschrieben sind. Ein weiterer Tipp von Erwin Nier: Höherwertiges in einer neuen Schachtel aufgeben, dann ist es sicherer verpackt.

Nier bittet Kunden, die eine Sendung vermissen, auch wenn es nur ein gewöhnlicher Brief ist, einen Nachforschungsantrag zu stellen. Nur so könne die Post aktiv werden und besagten schwarzen Schafen das Handwerk legen. Zahlen, wie viele Sendungen verloren gehen, veröffentlichen Post und DHL nicht. "Sie liegen im Promillebereich", versichert der Postsprecher. Beim Paketdienst DHL stieg das Aufkommen in den vergangenen Jahren von 2,3 Millionen auf heute rund 5,5 Millionen Sendungen pro Jahr. Grund für die Steigerung sei der gewachsene Online-Handel, erklärt der Sprecher.


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