Große Ausstellung zu Gunter Sachs in Schweinfurt

30.3.2019, 05:58 Uhr
Die Schweinfurter Ausstellung ehrt den Fotografen, Playboy und Lebemann Gunter Sachs.

© dpa Die Schweinfurter Ausstellung ehrt den Fotografen, Playboy und Lebemann Gunter Sachs.

Wer an Gunter Sachs (1932-2011) denkt, denkt an attraktive Frauen. Er hatte eine Liaison mit der ehemaligen persischen Kaiser Soraya, war mit Brigitte Bardot verheiratet und machte Claudia Schiffer zu seiner ganz besonderen Muse. "Vater war vor allem ein sensibler Ästhet und war dem Weiblichen nahe, ich sage dies nicht schmunzelnd. Er war zutiefst berührt und getrieben von der visuellen Schönheit und dem inneren Wesen einer Frau", meint sein Sohn Rolf (Jahrgang 1955). Auch seinem Engagement und den familiären Bindungen an Schweinfurt im Allgemeinen und an die Kunsthalle im Besonderen ist diese große, rund 170 Exponate umfassende Ausstellung zu verdanken.

Unweit der Kunsthalle, in Mainberg, kam Gunter Sachs zur Welt. Die Kunsthalle ist im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad untergebracht, das der Großvater von Gunter Sachs der Stadt Schweinfurt 1933 geschenkt hatte. Schon früh begann Gunter Sachs Kunst zu sammeln. In der aktuellen Ausstellung zum zehnjährigen Bestehen der Kunsthalle steht — flankiert von ausgewählten Kunstwerken unter anderem Andy Warhols, Yves Tanguys und René Magrittes — die Fotografie im Zentrum. Und das in dreierlei Hinsicht: Es geht um Gunter Sachs als Sammler von Fotokunst, um ihn selbst als Fotomotiv und seine eigene Arbeit mit und hinter der Film- und Foto-Kamera.

1974 entstand sein erster Fotoband, dem rund 40 weitere folgen sollten. "Mädchen in meinen Augen" lautete der Titel des Debüts, und Aktaufnahmen bleiben — neben Landschafts- und Architekturfotografien, Stillleben und experimenteller Fotografie — Schwerpunkt des fotografischen Werks von Gunter Sachs, dem Autodidakten mit dem geschulten Blick und der zupackenden Art der Inszenierung: Er lässt Claudia Schiffer als Nonne, Cleopatra oder Mata Hari posieren, er rückt nackte Frauenkörper effektvoll ins Bild und nimmt oft in Werktiteln wie "Hommage à" ganz explizit Bezug auf Arbeiten von bildenden Künstlern wie Christo, Warhol oder Allen Jones.

Die Ausstellung "Gunter Sachs – Kamerakunst. Fotografie, Film und Sammlung" findet sich noch bis zum 16. Juni in der Kunsthalle in Schweinfurt in der Rüffstraße 4. Das Museum ist immer Dienstag bis Sonntag von 10-17 Uhr geöffnet und donnerstags sogar von 10-21 Uhr.

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