Einfach und umweltfreundlich

Günstig, nachhaltig, gesundheitlich unbedenklich: So stellen Sie Putzmittel zu Hause selbst her

Elinor Kotzott

Volontärin

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14.5.2024, 12:08 Uhr
Zitronensäure und Natron sind zwei nachhaltige Putzmittel-Alternativen.

© IMAGO / PantherMedia Zitronensäure und Natron sind zwei nachhaltige Putzmittel-Alternativen.

Herkömmliche Reinigungsmittel stehen oft in der Kritik. Viele von ihnen enthalten gefährliche Stoffe, die etwa zu Hautverätzungen führen, die die Schleimhäute schädigen oder Allergien auslösen können. Zugesetzte Duftstoffe können Hautausschläge oder Kopfschmerzen hervorrufen. Werden bestimmte Mittel gleichzeitig verwendet, kommt es zu chemischen Reaktionen, bei denen gefährliche Gase entstehen können.

Auch die Auswirkungen auf die Umwelt sind problematisch: Über das Abwasser können Chemikalien aus den Reinigern in Gewässer gelangen und dort etwa Lebewesen schädigen oder sich im Boden anreichern.

Die negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt lassen sich verringern oder ganz vermeiden, indem man Putzmittel einfach selbst herstellt: Hier erfahren Sie, wie, und welches Mittel sich wofür eignet.

Putzmittel lassen sich einfach mit Hausmitteln herstellen

Die Zutaten, die Sie benötigen, haben Sie wahrscheinlich schon zu Hause: Natron, Backpulver oder Soda, Zitronensäure - flüssig und in Pulverform -, Kernseife und normales Kochsalz sind die wichtigsten Hausmittel. Für die Herstellung mancher Helferlein im Haushalt lassen sich außerdem etwa Spülmittel oder Klarspüler zweckentfremden.

Vorsicht: Auch beim Putzen mit selbstgemachten umweltfreundlichen Reinigungsmitteln ist es wichtig, immer Handschuhe zu tragen, denn Essig und Zitronensäure können Reizungen auf Haut und Schleimhäuten auslösen.

Natron: Ein wahrer Alleskönner

1. Scheuermittel aus Natron

Dieses Scheuermittel kann vielseitig eingesetzt werden, etwa um Kaffee- oder Teeflecken oder -ränder zu entfernen, Pfannen oder den Backofen zu reinigen, um Schmutz auf Fliesen, in Fugen und auf Oberflächen etwa aus Edelstahl oder Stein zu entfernen. Vorsicht: Da das Scheuermittel Zitronensäure enthält, darf es nicht auf kalkhaltigen Materialien aus etwa Granit oder Marmor verwendet werden, da die Säure Kalk angreift. Auch Aluminium darf nicht mit Zitronensäure behandelt werden.

Das benötigen Sie:

  • 50 g Natron
  • 1 EL Zitronensäure, Pulver
  • Optional: 1 TL Speisestärke als Rieselhilfe

So wird es hergestellt:

Geben Sie alle Zutaten in eine Schale und mischen Sie sie gründlich. Die Anwendung erfolgt mit einem nassen Schwamm. Das Pulver kann auch direkt auf die Oberfläche gestreut werden.

2. Simples Scheuerpulver ohne Zitronensäure

Eine Alternative zum obigen ist dieses Scheuerpulver ohne Zitronensäure, das auch für alle Steinoberflächen verwendet werden kann.

Das benötigen Sie:

  • Natron
  • Eine feste Seife, etwa Kernseife
  • Salz

So wird es hergestellt:

Mischen Sie hierfür jeweils einen Teil Salz und Seife mit etwa vier Teilen Natron. Zum Putzen mit Wasser aufschäumen. Lassen Sie das Salz bei empfindlichen Oberflächen weg.

Ein weiterer Vorteil selbst hergestellter Putzmittel: Die Plastikflut lässt sich so zumindest etwas begrenzen, denn die meisten Zutaten sind in Pappverpackungen erhältlich.

Ein weiterer Vorteil selbst hergestellter Putzmittel: Die Plastikflut lässt sich so zumindest etwas begrenzen, denn die meisten Zutaten sind in Pappverpackungen erhältlich. © IMAGO / PantherMedia

3. Reinigungsmittel gegen Fett und Staub auf Küchenschränken

Das benötigen Sie:

  • Spülmittel
  • Speiseöl
  • Ein Mikrofasertuch

So wird es hergestellt:

Mischen Sie Spülmittel und Speiseöl zu gleichen Teilen und wischen Sie die Schränke mit dem im hergestellten Reinigungsmittel getränkten Mikrofasertuch ab. Fett und Staub sind damit einfach zu entfernen. Außerdem bildet sich eine Schutzschicht, die Schmutz abweist, sodass die Oberfläche länger sauber bleibt.

4. Spray mit Lotoseffekt für die Duschwand

Die Funktionsweise dieses Sprays basiert auf dem Lotoseffekt, der dafür sorgt, dass etwa Wasser von Oberflächen abperlt und Schmutzpartikel nicht haften bleiben. Wird das Spray auf Duschwände aus Glas oder Kunststoff aufgesprüht, können Sie auf das Abziehen verzichten. Auch Spiegel oder andere Oberflächen können damit beispielsweise länger von Fingerabdrücken verschont bleiben.

Das benötigen Sie:

  • Klarspüler oder Weichspüler
  • Wasser
  • Sprühflasche

So wird es hergestellt:

Mischen Sie Klarspüler und Wasser im Verhältnis 1:5 und füllen Sie die Mischung in eine alte Sprühflasche. Direkt nach der Reinigung der Dusche das Spray auf die Duschwand sprühen und dann abwischen.

5. Reinigung mit Essig und Natron oder Backpulver

Verschmutzungen, Kalk und Urinstein lassen sich gut mit Essig, gegebenenfalls auch einer Mischung aus Essig und Natron entfernen. Die Kombination eignet sich deswegen gut zur Reinigung der Toilette. Hat man kein Natron zur Hand, kann auch Backpulver verwendet werden, das zu einem Teil aus Natron besteht.

Für eine gründliche Reinigung der Toilette benötigen Sie:

  • Eine Tasse Essig oder eine halbe Tasse Essigessenz
  • Natron oder Backpulver

Anwendung:

Essig beziehungsweise Essigessenz in die Toilette geben und kurz einwirken lassen. Dann zwei Esslöffel Natron oder doppelt so viel Backpulver dazu geben. Die Mischung mit der Toilettenbürste verteilen und zehn bis fünfzehn Minuten lang einwirken lassen. Anschließend mit der Bürste nachputzen.

Bei schwachen Verschmutzungen reicht Essig ohne Natron. Den Essig dabei einige Stunden lang einwirken lassen.

6. Abflussbombe

Wenn der Abfluss mal wieder verstopft ist, kann diese umweltfreundliche "Abflussbombe" helfen.

Das benötigen Sie:

  • heißes Wasser, aber kein kochendes
  • 2 EL Natron
  • 1 EL Spülmittel
  • 30 ml Zitronensäure, flüssig

Anwendung:

Geben Sie die Zutaten in der genannten Reihenfolge in den Abfluss. Sie reagieren miteinander und können Verstopfungen lösen und schlechte Gerüche bekämpfen. Kurz wirken lassen und dann mit heißem Wasser nachspülen.

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