Altmühlsee: „Graffel“ ist verschwunden

17.4.2014, 08:52 Uhr
Altmühlsee: „Graffel“ ist verschwunden

© Natalis

Rund um den See waren in den vergangenen Monaten die Bagger angerückt und haben dort einiges bewegt, wie ZVA-Geschäftsführer Daniel Burmann im Seezentrum Muhr am See, der ersten Station des Tages, erläuterte. Ziel aller Maßnahmen war dabei, fügte der Gunzenhäuser Bürgermeister und ZVA-Vorsitzende Joachim Federschmidt hinzu, die Saison im Fränkischen Seenland zu verlängern.

Beispielsweise ermöglichen es die nun winterfest gemachten Toiletten im Muhrer Seezentrum, dass der ebenfalls umgestaltete Kiosk bei gutem Wetter auch spontan im Winter öffnen kann. Eine Auffrischung erfuhr auch das Zeltplatzgebäude, hier wurden die Duschen und die Waschräume erneuert. Insgesamt wurden 115 000 Euro investiert, wobei der Zweckverband für diese Maßnahme einen Zuschuss vom Freistaat in Höhe von 70 Prozent erhält.

Die wohl größte Baumaßnahme war der Wiederaufbau des Surfzentrums Schlungenhof, das vor zwei Jahren bei einem Brand zu zwei Dritteln zerstört wurde. Die Kosten in Höhe von 620 000 Euro werden von der Versicherung übernommen. Nun ist dort alles wieder in Schuss, im Neubau gibt es sogar zusätzlich eine Behindertentoilette, und das Matratzenlager für rund 20 Personen im ersten Stock bietet einen herrlichen Blick auf den See. Darüber hinaus wurden auch die Außenanlagen erneuert und die Gäste können es sich in neuen Stühlen gemütlich machen.

Weiter ging es zum Seezentrum Schlungenhof, wo ebenfalls die öffentlichen Sanitäranlagen in Schuss gebracht wurden. Auch hier erhält der Zweckverband für seine Investition in Höhe von 125 000 Euro einen Zuschuss von 70 Prozent. Im Mittelpunkt des Interesses stand aber das „Boot­haus“, für Burmann das „Aushängeschild am Altmühlsee“. In den ganz auf Seefahrt getrimmten Gasträumen wurde die Sitzung dann auch fortgesetzt.

Der frühere Seegasthof ist dank einer Investition von 325 000 Euro vonseiten des Zweckverbands und 120 000 Euro seitens des Pächters (für Möblierung, Deko und Beleuchtung) kaum wiederzuerkennen. Der größte Brocken für den Zweckverband war dabei die Erneuerung der Toiletten, die nun ebenerdig – und somit eben auch von Behinderten – erreichbar sind, früher mussten die Gäste in den Keller gehen.

Eine Sanierung, erläuterte Burmann in der Sitzung, ist „ein Fass ohne Boden“. So kamen im Laufe der Arbeiten einige „verschleppte“ Unterhaltsmaßnahmen zum Vorschein, etwa Küchengeräte, die nach 20 Jahren einfach fertig sind, ein Leck in einer Wasserleitung oder die Markise über der Terrasse, die ebenfalls längst bessere Tage gesehen hatte. Alles in allem wurden deshalb zusätzliche 80 000 Euro in die Hand genommen.

In den vergangenen zwei Jahren wurden, rief Burmann im Gespräch mit dem Altmühl-Boten in Erinnerung, rund zwei Millionen Euro in die Infrastruktur rund um den See gesteckt. Über die Sanierungen und Umbauten hinaus floss das Geld etwa in den neuen Erlebnisspielplatz am Walder Seeufer, die Asphaltierung der Wege – heuer will das hier zuständige Wasserwirtschaftsamt das Teilstück von Wald nach Streudorf teeren – sowie den Aussichtsturm und den Lehrpfad auf der Vogelinsel, der am letzten Montag von Umwelt­minister Dr. Marcel Huber eröffnet wurde.

Heuer wird nun am See einen Gang herunter geschaltet, außer der Erweiterung des Kiosks in Gern stehen keine größeren Investitionen an. Das Gebäude am Trampolin im Seezentrum Schlungenhof wird abgebaut und soll künftig am Erlebnisspielplatz als Kiosk dienen, dazu werden dort mobile Toiletten aufgestellt. Die Freiduschen wurden zum Teil schon eingegrünt und die Beschilderung rund um den See soll einheitlicher werden, listet Burmann auf.

Als weitere Maßnahmen, um den See attraktiver zu machen, stehen nach wie vor die Brücke über die Auslauftulpe sowie vor allem die Lagune im Seezentrum Schlungenhof samt Wellness-Oase im Raum. Ob überhaupt und wenn ja welches dieser Projekte tatsächlich verwirklicht wird, damit wird sich der Zweckverband ab der nächsten Sitzungsperiode im Mai beschäftigen müssen. Dann wird in neuer Besetzung entschieden werden, welche Prioritäten künftig am Altmühlsee gesetzt werden.

Ein großes Lob erhielt Daniel Burmann im Rahmen der Sitzung von Thomas Liepold. Der Leiter der Außenstelle Schlungenhof des Wasserwirtschaftsamts Ansbach sprach dem ZVA-Geschäftsführer seinen Dank dafür aus, dass auch der Außenbereich rund um das „Boothaus“ gründlich aufgeräumt wurde und das ganze „Graffel“ – Liepold meinte vor allem die verschiedenen Hüttchen, Werbetafeln, Container und Zelte – nun verschwunden ist.

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