Gunzenhausen: Gemeinsam gegen Mähtod vorgehen

12.5.2020, 06:43 Uhr
Gunzenhausen: Gemeinsam gegen Mähtod vorgehen

© Foto: Sebastian Viethen

Vorsitzender Harald Fritsch bittet die Landwirte, sich eng mit den Jägern vor Ort abzustimmen. Dabei stünden sie gemeinsam in der Verantwortung, etwas gegen den Mähtod zu tun – die einen aus jagdethischer Verantwortung, die anderen von Gesetzes wegen. Wenn Bauern und Jäger partnerschaftlich zusammenarbeiten und die Landwirte ihre Jäger rechtzeitig über den Erntetermin informieren, würden die Jäger Wildscheuchen und elektronische Vergrämer aufstellen oder die betreffenden Wiesen absuchen. Immer mehr kämen auch Drohnen zum Einsatz, welche mit einer Wärmebildkamera ausgerüstet sind. Diese können allerdings nur frühmorgens, bevor es zu warm wird, erfolgreich eingesetzt werden, informiert Fritsch in seiner Pressemitteilung.

Besonders gefährdet sind nach seinen Worten Wiesen, die an Waldrändern liegen. Dort setzten die Rehgeißen ihre Kitze besonders gerne. Auch die Landwirte könnten aktiv mithelfen, den grausamen Mähtod zu verhindern. Neben den in letzter Zeit immer öfter von Gerichten verhängten drastischen Strafen wegen Verstößen gegen das Tierschutzrecht sei es doch auch im Interesse der Landwirtschaft, ihr Tierfutter vor der Vergiftung durch Botulismus (Fleischvergiftung) zu schützen. Der Vertreter der Jäger weist in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, "dass der Landwirt vor dem Mähen notfalls seine Wiese auch selber absuchen muss, weil an manchen Tagen einfach jeder mäht und die Jäger nicht überall sein können".

Auch die richtige Mähstrategie helfe, Jungtiere vor dem Mähwerk zu schützen. Nach dem neuen bayerischen Natur- und Artenschutzgesetz sei die Wiese grundsätzlich, ohne Ausnahme, von innen nach außen zu mähen, um dem Jungwild eine Möglichkeit zur Flucht zu bieten.

Am wichtigsten aber, so die klare Botschaft des Vereinsvorsitzenden, ist die gute Terminabstimmung zwischen dem Landwirt und seinem Jäger, denn: "Wir müssen es einfach rechtzeitig wissen, wann gemäht wird." Man dürfe nicht erst erst eine Stunde vorher verständigt werden oder sogar erst dann, wenn der Bauer bereits mit dem Mähen begonnen habe.

Der Vorsitzende ist dankbar, dass sich Freiwillige bereit erklärt haben, die Jäger bei der Jungwildsuche zu unterstützen. Er ruft dazu auf, dass sich weitere Personen bei ihren örtlichen Jägern für diese Aufgabe melden. Auch sind Anmeldungen dafür zentral unter h.fritsch@arbitas.de möglich.

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