Gunzenhäuser Schüler mit Alpakas unterwegs

Gunzenhausen - Die Schüler der Deutschklasse der Stephani-Mittelschule erlebten einen ganz besonderen Nachmittagsunterricht: Initiiert von Jugendsozialarbeiter Thomas Pfaffinger ging es für die 14 Schüler nach Merkendorf zum Zuchtbetrieb von Anne Rück. Dort erwarteten die Jungen und Mädchen Huacaya-Alpakas.

Zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Stefanie Hartl fand schließlich eine Alpaka-Wanderung über Feldwege, Wald und Wiese statt – für Schüler wie Begleitpersonen ein ganz besonderes tierisches Erlebnis.

Pfaffinger ist seit über zehn Jahren an der Stephani-Schule als Jugendsozialarbeiter tätig. Seit September hat er nun die sozialpädagogische Begleitung der Deutschklasse übernommen. Deutschklassen (ehemals als Übergangsklassen bezeichnet) werden ganztags für Schüler angeboten, die als Quereinsteiger ins bayerische Schulsystem eintreten und nur wenige oder gar keine Deutschkenntnisse haben. Hier bringt sich Pfaffinger mit ein, übernimmt Einzelfälle, unterstützt Klassenlehrerin Stefanie Hartl und organisiert verschiedene Aktivitäten.

Integration durch Miteinander

An der Alpaka-Wanderung nahmen auch Leo Schott und Luke Fischer, Schüler aus der neunten Jahrgangsstufe, teil. Die beiden setzen sich für Integration an ihrer Schule ein. "Dadurch entstehen Kontakte, die es den Schülern der D-Klasse erleichtern, sich gut zurechtzufinden und hier anzukommen", freuen sich Pfaffinger und Hartl. Die beiden sind davon überzeugt, "dass Integration in der Schule nur im Miteinander gelingen kann." Mit von der Partie bei der Wanderung war Sozialpädagogin Joana Sämann, die bei der Diakonie seit kurzem für den Jugendmigrationsdienst zuständig ist.

Bei der Wanderung gewannen die Alpakas mit ihrem originellen Aussehen und ihrem Charme rasch die Herzen der Schüler. Sie waren immer zu zweit für ein Tier verantwortlich und führten es im Wechsel. Nach einem Fußweg gab es eine kurze Rast, die letztlich ausgiebig dazu genutzt wurde, Selfies mit den Alpakas zu machen.

Währenddessen erfuhren die jungen Menschen von Züchterin Anne Rück einiges über die Herkunft, das Leben sowie die Besonderheiten der aus Südamerika stammenden Kamelform. Nach der Wanderung ging es noch in den Stall, in dem unter anderem ein kleines Alpaka-Fohlen derzeit aufwächst. Manch einer der Schüler wollte sich hier gar nicht mehr von "seinem" Alpaka trennen.

Wieder einmal bewahrheitete sich die schmunzelnd von Anne Rück angebrachte Warnung: "Schau einem Alpaka nicht zu tief in die Augen, du könntest dich verlieben!"