Eine Treuchtlingerin hilft

Kindergarten in Sri Lanka: Corona und Monsunregen erschweren das Projekt

2.12.2021, 05:50 Uhr

© privat

Der Elefantenzaun, der die freilebenden Tiere vom Gebäude fernhalten soll, ist teilweise schon fertig. Doch nun durchkreuzen mehrere Probleme den Zeitplan.
Die Corona-Pandemie erschwert Franz zunehmend das Handeln in diesem Projekt. Außerdem wirkt sich die Krise auf den Tourismus im Land aus. Eine Tatsache, welche die Umstände für die Einheimischen im Land und Franz, die immer auch gerne Menschen als eine Art Reisebegleitung nach Sri Lanka mitnimmt, noch erschwert.


Treuchtlingerin erzählt vom Bürgerkrieg in Sri Lanka


Doch nicht nur das: Auch von den weltweit steigenden Preisen für Baustoffe bleibt das Land in Südostasien nicht verschont. "Die Preise für Zement sind stark gestiegen", erklärt Franz, die auf diesen Rohstoff für den Bau allerdings angewiesen ist. Kalkuliert hatte man noch mit den vorherigen Preisen.


Monsun durchkreuzt Pläne

Momentan kann allerdings ohnehin nicht weitergebaut werden, denn in Sri Lanka herrscht Monsunzeit. Das bedeutet: Es regnet eigentlich ununterbrochen. "Da kann man natürlich kein Fundament machen, das schwemmt ja wieder weg", erzählt die Treuchtlingerin, die als Kosmetikerin arbeitet.
Mitte Januar will sie nochmal nach Sri Lanka fliegen. Das Projekt soll spätestens Ende Januar "endlich abgeschlossen" sein, so Franz. Es sei ihr Wunsch, den Kindergarten zeitnah fertigzustellen.

Rita Franz hilft wo sie kann. 

Rita Franz hilft wo sie kann.  © Benjamin Huck

Der Kindergarten ist ein absolutes Herzensprojekt, wie eigentlich alle Hilfsprojekte, die Rita Franz über die Jahre geleitet oder mitgemacht hat. Wenn der Kindergarten fertig ist, weiß sie schon, was sie als nächstes angehen will. "In Sri Lanka gibt es ein Problem mit Wasser", erklärt sie. Das Grundwasser sei durch Pestizideinsatz in der Landwirtschaft vielerorts stark verunreinigt. "Die Menschen werden nierenkrank davon, viele müssen zur Dialyse – auch junge Menschen." Das würde die Situation von armen Menschen teilweise noch mehr verschlechtern.

Auch sei sie jetzt schon im Austausch, ob die alten Tische und Stühle der Senefelder-Schule Treuchtlingen nicht auch mit Containern nach Sri Lanka verschifft werden könnten. Hilfe für Kriegsverletzte, die auf Krücken, Rollstühle und Rollatoren angewiesen sind, behält sie dabei auch im Blick. Ihr Fokus liegt aber dennoch auf den Kindern. Im Jayanthipur College, einer dortigen Schule, hätten rund 200 der 600 Schülerinnen und Schüler nur noch ein Elternteil oder gar keine Eltern mehr. Ihnen fehlen die Mittel, um sich Bücher, Hefte, Zirkel oder Lineale zu besorgen.

"Ich bin dankbar für die Menschen in Treuchtlingen"

Rita Franz will auch da helfen. Sie will eine Sammelbestellung bei einer Bücherfirma aufgeben und die Kinder mit den Schulmaterialien versorgen. Woher sie die Kraft und den Mut für all das nimmt? "Das weiß ich nicht", lacht Franz laut auf. "Ich bin so dankbar, dass die Menschen in Treuchtlingen und Weißenburg so hilfsbereit sind. Jeder Cent kommt genau da an, wo er ankommen soll."

Auch ist sie dankbar für die Menschen, die ihr in Sri Lanka helfen, das Organisatorische zu klären. Brigadier Thushan Senarathne vom Militär helfe ihr zum Beispiel immer mit Kontakten und bei den Planungen. "Es gibt noch Kumari und Lalith, die sind quasi meine Finanzminister", lacht Franz. Der Mönch Narammala Narada Himi lebt dort, wo der Kindergarten gebaut werden soll. Er helfe ihr stets bei logistischen Aufgaben.

Sich selbst nimmt die Mutter eines Sohnes und einer Tochter bei ihrem Engagement hingegen völlig zurück. "Ich glaube, Gott hat mir all das gegeben, damit ich jetzt anderen helfen kann."


Spendenkonto: IBAN: DE74 7645 0000 0231 7652 80, Stichwort: "Rita Franz". Weitere Informationen unter Telefon 09142/20 32 85 oder 0172/2 52 10 16

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