Nackenschläge vor der kalifornischen Küste

27.10.2017, 06:05 Uhr
Nackenschläge vor der kalifornischen Küste

© Foto: Extreme Sailing Series

"Wenn du einmal Pech hast, dann zieht sich das durch", blickt der für den Altmühltal-Segelclub in Muhr am See startende Gruber auf seine Tage in Kalifornien zurück. Dort war er zuletzt als einer von 15 eingeladenen Kitesurfern weltweit bei der "Extreme Sailing Series" in San Diego an den Start gegangen. Und der ließ sich gut an.

Nach eineinhalb Tagen und den ersten vier Rennen lag der 23-Jährige auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung und war mit seiner Leistung zufrieden. "Konstant und ohne große Fehler" war er an der kalifornischen Küste unterwegs. Doch dann warfen ihn eine Verkettung von unglücklichen Umständen zurück. Zunächst bremste ihn am Abend des zweiten Tages ein technischer Defekt, eine gerissene Leine, aus.

"Ich musste zurück an den Strand und den Ersatz-Kite holen, dadurch war das eine Rennen gelaufen und das zweite habe ich dadurch verpasst", erzählt Gruber, der auf Rang neun zurückfiel. Doch der an der Hochschule in Ansbach studierende Sportler blieb ruhig, sind doch bei jedem Rennen zwei Streichergebnisse zugelassen.

"Aber am dritten Tag ging es so weiter", hadert Gruber. Erneut riss eine Leine, am vierten Tag kollidierte er (unverschuldet) mit einem anderem Teilnehmer. "Der hat mich zweimal runtergeholt, einmal konnte er aber auch nichts dafür, da ist sein Kite abgestürzt und er ist in mich reingefahren", sagt Gruber. Letztlich musste sich der 23-Jährige mit dem neunten Platz begnügen und bedauerte, dass ohne die unglücklichen Umstände schon mehr drin gewesen wäre.

Eishockey gegen den Jetlag

"Das Rennen hat an sich super Spaß gemacht, so bin ich natürlich enttäuscht", berichtet Gruber, der am Dienstag aus den USA zurückgekehrt ist. Und der sich aber nicht allzu lange mit den Nackenschlägen aufhalten wollte. "Ich bin am Dienstagabend gleich ins Eishockey-Training gegangen, bin dann wie Tod ins Bett gefallen und habe den Jetlag so ganz gut weggesteckt", so Gruber, der ja unweit seines Wohnortes Garmisch-Partenkirchen für den Bezirksligisten EV Mittenwald auch auf Kufen unterwegs ist. Seiner zweiten sportlichen Leidenschaft Eishockey wird Gruber nicht zu viel Aufmerksamkeit widmen können.

Am 8. November wartet ein Wettkampf im australischen Sydney auf den Kitesurfer, von Down Under geht es weiter auf die arabische Halbinsel zur Weltmeisterschaft, der "Formula Kite World Championships", die vom 19. bis zum 24. November im Oman stattfindet. "Das wird der schwerste Wettkampf, alle Topfahrer sind da, das Niveau ist dort sehr hoch", sagt Florian Gruber, der im bis zu 105 Fahrer zählenden Feld einen Top Ten-Platz anpeilt und auf einen Platz unter den ersten Fünf hofft.

Und auf ein weiteres Kapitel Pleiten, Pech und Pannen wie jüngst in den USA getrost verzichten kann.

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