Von null auf hundert

18.11.2019, 18:06 Uhr
Von null auf hundert

© Foto: Sarah Hoffmann

Nach einem Jahr ohne Damenmannschaft im Spielbetrieb haben die Handballer des TV Gunzenhausen vor dieser Saison 2019/20 wieder ein Frauenteam ins Rennen geschickt und Michael Engelhardt zu einer Rückkehr auf die Trainerbank bewegen können. Als "Projekt Damenmannschaft" haben die Gunzenhäuser den Neuanfang in ihrer Saisonvorschau bezeichnet – und nach den ersten Wochen dieser Runde in der Bezirksklasse 2 darf man diesen als gelungen bezeichnen.

21:12, 42:16, 31:24, 31:13 – so lauten die Ergebnisse der TV-Damen in dieser Spielzeit bislang; keine Frage, die Gunzenhäuserinnen sind der heißeste Anwärter auf den Titel und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga. Was auch das erklärte Ziel ist, wie Michael Engelhardt nach dem locker-lässig herausgespielten 31:13 (16:9)-Erfolg am Samstagabend in der SMG-Halle gegen überforderte Nürnberger Gäste vom TSV Falkenheim betonte: "Wir wollen Meister werden", sagt Engelhardt, der einen Aufstieg in die Bezirksliga aber nur als Zwischenschritt ansehen würde und mittelfristig, genauer gesagt im Jahr 2023, mit den Gunzenhäuser Frauen in der Landesliga antreten will. "Man muss sich Ziele setzen", sagt Engelhardt.

Erfahrung und Jugend, diese Mixtur soll die Gunzenhäuser Handballerinnen in höhere Sphären führen. Angeführt von Franziska Frühwirth, die nach ihrem Ausflug in die Bayernliga zur HG Zirndorf als Spielerin wieder zurück in der Altmühlstadt ist, oder Olivia Uwaibi, die im Nachwuchs des 1. FC Nürnberg gespielt hat, soll der Nachwuchs frühzeitig an den Erwachsenenbereich herangeführt und an den Verein gebunden werden.

Die A-Jugendlichen wurden gleich komplett hochgezogen – weshalb die weibliche A-Jugend auch die einzige Mannschaft im Nachwuchsbereich ist, die der TV nicht gemeldet hat –, von den B-Juniorinnen sind immer wieder Spielerinnen mit dabei, wie am Samstag Mona Fucker. "Jugendspiele gehen aber vor, wir wollen auch nicht überziehen", sagt Michael Engelhardt, der deshalb beispielsweise Dorothea Kött eine Pause gönnte.

19 Spielerinnen zählt der Trainer in seinem Kader, da ist auch einmal Flexibilität möglich. Alles im Sinne der Spielerinnen und der Mannschaft, wie Engelhardt eigens betont und am Beispiel seiner besten Werferin Franziska Frühwirth erklärt: "Auch wenn sie 13 Tore in einem Spiel wirft, ohne die anderen fünf wirft sie die nicht."

Von null auf hundert

© Mathias Hochreuther

Da seine Schützlinge die Denke ihres Trainers nach einer "schlechten Vorbereitung" (Engelhardt) verinnerlicht haben, sieht er sie auf einem guten Weg. Den ebenfalls noch verlustpunktfreien TV Bad Windsheim, wo der TV am 22. Dezember antritt, und – trotz des deutlichen Hinspielsieges (31:24) – den TSV Roßtal II hat Engelhardt als Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft aber noch auf der Rechnung. Und neben der Punkterunde gibt es ja auch im Bezirkspokal Meriten zu verdienen. Nach dem Sieg im Achtelfinale gegen die SpVgg Mögeldorf tritt der TV voraussichtlich am 30. November im Viertelfinale mit dem ESV Flügelrad erneut auf einen Bezirksoberligisten aus Nürnberg. In der Bezirksklasse geht es am kommenden Sonntag nach Wendelstein zur zweiten Mannschaft des TSV (16 Uhr).

TV: L. Ortner, Kettler-Symader (beide Tor), Branner (5), Hoffman (1/1), Prossel (4/1), Friedrich (2), E. Ortner (1), Fucker (2), Barthel, A. Frühwirth (1), F. Frühwirth (9), Laubinger (4), Uwaibi, Ehemann (2).

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